Direktor der HNO-Klinik wird für besondere Verdienste um die Hörrehabilitation geehrt
Hannover (pm). Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil hat am heutigen Freitag, 22. April, Professor Dr. Thomas Lenarz mit dem Großen Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens ausgezeichnet. Das Land würdigt mit dieser Ehrung die Verdienste des Direktors der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) mit besonderem landespolitischen Gewicht: „Professor Lenarz hat dafür gesorgt, dass viele Kinder und Erwachsene wieder hören können und hat Hannover zum weltweit größten Zentrum für Cochlea-Implantationen gemacht“, sagte Ministerpräsident Weil bei der Verleihung. „Es ist mir eine besondere Freude, einen so herausragenden Mediziner und Wissenschaftler mit dem Großen Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens auszuzeichnen. Das Land hat ihm viel zu verdanken: Mit seinem außerordentlichen, langjährigen und vielfältigen Engagement hat Professor Lenarz vielen Menschen geholfen und sich um die Wissenschaft in Niedersachsen in besonderem Maße verdient gemacht.“
Für den Mediziner ist die Verleihung des Verdienstordens eine besondere Ehre. „Dem Ziel – Hören für alle – habe ich in den vergangenen 40 Jahren meine Arbeit gewidmet“, betonte Professor Lenarz. „Menschen den Weg aus der Stille in die Welt des Hörens zu ermöglichen, ist unsere Aufgabe. Wir sind auf einem guten Weg, dieses Ziel für möglichst viele Kinder und Erwachsene zu erreichen – dank der gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten. Es bleibt noch viel zu tun, packen wir es an in Niedersachsen, in Deutschland und in der Welt.“
Die HNO-Klinik der MHH hat inzwischen mehr als 10.000 Betroffenen das Hören (wieder) ermöglicht – und damit Bildungs-, Berufs- und Teilhabechancen. Im Jahr 2003 gründete Professor Lenarz das Deutsche HörZentrum an der MHH als einmalige Einrichtung zur integrierten Behandlung aller Patientinnen und Patienten mit Schwerhörigkeit. Neben der klinischen Versorgung hat er die Forschung zur stetigen Verbesserung der Hörrehabilitation, der Diagnostik und der Hörsysteme als deutlichen Schwerpunkt der Klinik vorangetrieben, so dass längst alle vier westlichen Hersteller von Cochlea-Implantaten ihre Forschungseinrichtungen in MHH-Nähe angesiedelt haben. Weiterer Ausdruck dieser Akzentuierung sind das von ihm ins Leben gerufene Verbundinstitut für AudioNeurotechnologie (VIANNA) im Niedersächsischen Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung (NIFE), eine inzwischen exzellente Hör-Forschungseinrichtung mit internationalem Rang, sowie die Etablierung des gemeinsam mit der Universität Oldenburg und der Leibniz Universität Hannover gegründeten Exzellenzclusters „Hearing4all – Hören für alle“ mit gut 200 Forschenden. Die zweite Förderperiode des Clusters hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bis 2025 bewilligt.