Regionsangehörige Umlandkommunen erarbeiten ein gemeinsames Konzept zur Unterbringung
Region Hannover (pm). Die neuen Zuweisungsquoten sind seit Mittwoch bekannt: Das Land Niedersachsen rechnet mit rund 21.000 Menschen mit Fluchthintergrund, für die 20 Umlandkommunen der Region Hannover liegt die Aufnahmequote zum 1. April 2024 damit bei 1.993 Menschen. Auf einer gemeinsamen Klausurtagung von Regionsverwaltung und Kommunen haben die Bürgermeister*innen der regionsangehörigen Kommunen jetzt vereinbart, ein gemeinsames Konzept zu erarbeiten, um vorhandene Kapazitäten besser steuern und die Zuweisungen innerhalb der Region entsprechend anpassen zu können. Das Ziel soll ein solidarischer Umgang mit den bestehenden Herausforderungen sein.
Unterbringung wird immer mehr zur großen Herausforderung
„Die Unterbringung von Geflüchteten ist für alle Städte und Gemeinden eine große Herausforderung, die Kapazitäten sind vielerorts erschöpft. In der Region Hannover ist die Einwohnerquote pro Fläche im Verhältnis zu anderen Landkreisen sehr viel höher. Das bleibt unberücksichtigt im Zuweisungsschlüssel des Landes, der sich nur am Bevölkerungsanteil orientiert“, so Regionspräsident Steffen Krach. „Wir müssen es vermeiden, dass zum Beispiel Sporthallen belegt werden müssen. Das sind weder adäquate Unterkünfte für Menschen in Not, noch hilft es, die Akzeptanz und Hilfsbereitschaft bei den Menschen zu sichern, die hier leben und deren Unterstützung wir brauchen. Deswegen ist es ein starkes Signal der Kommunen, sich zusammenzutun und gemeinsam nach guten Lösungen für die hier ankommenden Menschen zu suchen.“
Keine Kapazitäten mehr
Mirko Heuer, Sprecher der Bürgermeister*innen der Region, betont: „Wir schaffen es oft nicht, die zugewiesenen Quoten zu erfüllen, weil es schlicht keine Kapazitäten mehr gibt. Alle sind mit Hochdruck an dem Thema dran, trotzdem fehlt es oft an räumlichen Möglichkeiten, um die Kinder, Frauen und Männer gut unterzubringen, die bei uns Schutz suchen. Da hilft es sehr, wenn man sich miteinander verständigt und sich gegenseitig aushelfen kann.“
So standen auf der gemeinsamen Klausurtagung der Region und der Kommunen die Themen Zuweisungsquoten und der Umgang damit ganz oben auf der Tagesordnung. Gemeinsam entschieden wurde unter anderem, dass bestandene Überquoten aus dem Vorjahr in die aktuelle Berechnung der Aufnahmezahlen einfließen und die sich daraus ergebenden Mehraufnahmen für einige Kommunen solidarisch umverteilt und übernommen werden. Daraus ergeben sich für die 20 Umlandkommunen der Region folgende Verteilungen der Aufnahmeverpflichtungen von insgesamt 1.993 Menschen: Barsinghausen: 135, Burgdorf: 116, Burgwedel: 0, Garbsen: 0, Gehrden: 87, Hemmingen: 106, Isernhagen: 102, Laatzen: 0, Langenhagen: 121, Lehrte: 174, Neustadt: 175, Pattensen: 74, Ronnenberg: 83, Seelze: 119, Sehnde: 17, Springe: 152, Uetze: 109, Wedemark: 120, Wennigsen: 101 und Wunstorf: 202.