Mit Herz und Humor: Ehrenamtlicher Schlaganfallhelfer bringt Lebensfreude ins Haus Paczkowski

DRK Schlaganfallhelfer
Ein gern gesehener Gast: Klaus Gerth (rechts) ist regelmäßig zu Besuch bei Gustav und Renate Paczkowski. - Foto: DRK

Klaus Gerth aus Langenhagen engagiert sich als Schlaganfallhelfer – und schenkt nicht nur Unterstützung, sondern auch gute Gespräche und gemeinsame Lacher

Hannover (redk). Ein freundliches Lächeln, ein offenes Ohr und ein gutes Gespräch – all das bringt Klaus Gerth aus Langenhagen mit, wenn er einmal pro Woche bei Familie Paczkowski in Hannover-Vahrenwald zu Besuch ist. Der 81-Jährige engagiert sich als ehrenamtlicher Schlaganfallhelfer beim Deutschen Roten Kreuz und besucht seit Sommer 2024 regelmäßig Gustav Paczkowski, der im Frühjahr zwei Schlaganfälle erlitt. Was als Unterstützungsangebot begann, ist schnell zu einer besonderen Freundschaft geworden, die für beide Seiten eine große Bereicherung darstellt.

„Wir haben uns gesehen und gefunden“, sagt Gustav Paczkowski schmunzelnd. Trotz seiner gesundheitlichen Herausforderungen hat er sich seinen Frohsinn bewahrt. Er lacht viel und hat zahlreiche Anekdoten aus vergangenen Zeiten auf Lager. Wenn er und Klaus Gerth beisammensitzen, geht es um alte Geschichten, aktuelle Themen – aber nicht um Krankheiten. „Es gibt einfach zu viel besseren Gesprächsstoff“, sagt Gerth mit einem Augenzwinkern.

Ein Ehrenamt mit großer Wirkung

Dass Klaus Gerth heute als Schlaganfallhelfer tätig ist, war für ihn eine bewusste Entscheidung. Nach dem Eintritt in den Ruhestand stellte er sich, wie viele andere, die Frage, wie er seine Zeit sinnvoll nutzen könnte. Als diplomierter Sozialarbeiter lag das Ehrenamt für ihn nahe. Seit Langem engagiert er sich bereits im Hospizverein Langenhagen. Als er dann 2023 in der Zeitung von der Ausbildung zum Schlaganfallhelfer las, meldete er sich an und schloss die Schulung im August erfolgreich ab.

Zeitgleich war Renate Paczkowski, die ihren Mann seit über 60 Jahren liebevoll begleitet, auf der Suche nach Unterstützung. Durch die Stadt Hannover wurde sie auf das Angebot des Roten Kreuzes aufmerksam und nahm Kontakt auf. Im Juni 2024 kam es zum ersten Kennenlernen mit Klaus Gerth – und schnell war klar: Das passt. „Wir mussten uns erstmal reinfinden, hatten aber schnell ein gutes Gefühl“, erinnert sich Gerth.

Für Renate Paczkowski sind die wöchentlichen Besuche eine große Erleichterung. Sie kümmert sich mit Hingabe um ihren Mann, doch die Möglichkeit, für ein paar Stunden Entlastung zu bekommen, bedeutet ihr viel. „Klaus Gerth ist eine große Stütze für uns“, sagt sie dankbar.

Gemeinsame Zeit, die beiden guttut

Für Klaus Gerth ist das Ehrenamt weit mehr als eine Verpflichtung – es ist eine Bereicherung. „Man muss möglicherweise am Anfang Ängste überwinden, aber das schafft man“, sagt er. „Diese intensiven Begegnungen machen die Sache sehr wertvoll. Und sie sind auch für mich eine willkommene Pause im Alltag.“ Während er in seinem früheren Berufsleben oft unter Zeitdruck stand, kann er sich nun ganz auf die Gespräche einlassen. „Sich bewusst Zeit für einen Menschen zu nehmen, das ist einfach ein Genuss.“

Und dann ist da noch ein weiteres wichtiges Argument: „Ich kriege einen guten Kaffee – das ist natürlich eine ganz wichtige Voraussetzung“, sagt er schmunzelnd.

Mehr Schlaganfallhelfer gesucht

Das Ehrenamt als Schlaganfallhelfer zeigt, wie wichtig und wertvoll persönliche Begegnungen für Betroffene und ihre Angehörigen sein können. Das Deutsche Rote Kreuz sucht daher immer wieder engagierte Menschen, die sich in diesem Bereich einbringen möchten.

Wer Interesse an der Ausbildung zum Schlaganfallhelfer hat oder Unterstützung sucht, kann sich direkt beim Deutschen Roten Kreuz informieren: https://www.drk-hannover.de/ehrenamt/schlaganfall-hilfe.html

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