Tierschutzverein Hannover und Stadt Langenhagen starten Pilotprojekt mit Wildtiertränken an ausgewählten Standorten im Zentrum

Tierschutzverein Hannover und Stadt Langenhagen starten Pilotprojekt mit Wildtiertränken
Wildtiertränke: Direkt vorm Rathaus befindet sich eine der Wildtiertränken. - Quelle: Stadt Langenhagen

Damit sich Insekten, Vögel und kleinere Säugetiere in trockenen Zeiten mit Wasser versorgen können

Langenhagen (pm). Bleiben Niederschläge wie in den zurückliegenden Jahren über einen langen Zeitraum aus, schwinden für wildlebende Tiere in den Städten die Stellen, an denen sie sich mit Wasser versorgen können. Das Leid von Insekten, Vögel und kleinen Säugetieren könnte sogar noch zunehmen, wird es hierzulande in den Sommermonaten noch wärmer und noch trockener. Um in diesen Notzeiten Wasser für wildlebende Tiere bereitzuhalten, starten der Tierschutzverein Hannover und die Stadt Langenhagen das Pilotprojekt „Wildtiertränken“.

Die aus Kunststoffröhren, mit einem Verschluss auf der einen und einer gewölbten Öffnung auf der anderen Seite, zusammen gebauten Wildtiertränken werden zunächst an ausgewählten Stellen im Zentrum Langenhagens angebracht. „Auf dem Marktplatz und auch in den angrenzenden Bereichen gibt es kaum eine natürliche Quelle, an der sich wildlebende Tiere mit Wasser versorgen können“, berichtet Birgit Karrasch aus der städtischen Abteilung „Stadtgrün und Friedhöfe“. Als sich die Verwaltung in diesen Sommer zum Abstellen der Brunnen gezwungen sah, haben städtische Mitarbeitende dafür gesorgt, dass die Einfriedung des sogenannten Hufeisenbrunnens regelmäßig mit Frischwasser aufgefüllt wurde.

Während Insekten und Vögel auf andere Wasserstellen ausweichen können, könnte solch ein Weg für Igel oder Eichhörnchen zu weit sein. Denn auch diese leben in Städten. Sie kommen in der Regel aber erst in der Dämmerung hervor, entweder weil sie nachtaktiv sind oder es dann auf denen von Menschen viel frequentierten Plätzen ruhiger geworden ist. „Aus diesem Grund wird das Leid dieser Tiere in trockenen Zeiten auch kaum wahrgenommen“, sagt Katja Marnetté vom Tierschutzverein Hannover. Welchen Umfang es annehmen könne, belegen ihr bekannte Berichte, demzufolge Tiere in ihrer Not stark verdecktes Wasser oder gar dazu völlig ungeeignete Flüssigkeiten trinken würden.

Damit es so weit nicht kommt, hat Marnetté mit ihren Kollegen den Prototypen einer Wildtiertränke gebaut. Diesen hat sie unter anderem bei der Stadt Langenhagen vorgestellt, wo sie umgehend Unterstützung für das Projekt gefunden hat, die Konstruktionen einzusetzen und zu erproben. „Für uns ist es wichtig, zu wissen, wie werden die Tränken von den Wildtieren angenommen“, so Marnetté. Damit sie dieses überhaupt können, sei es auch wichtig, sie frühzeitig, das heißt mit einem zeitlichen Vorlauf zur nächsten trockenen Phase anzubieten. „Auch Tiere haben ihre Gewohnheiten, deshalb ist es wichtig, dass sie sich an Neues gewöhnen und die Wildtiertränken als verlässliches Angebot kennenlernen können.“

Geeignete Stellen für die Wildtiertränken zu finden, war für Karrasch kein Problem: Einige der Baumstützen können dafür genutzt werden. „Dort stören sie niemanden und wir können sie dort mindestens so lange belassen, wie die Neuanpflanzungen diese zusätzliche Verankerung benötigen“, erläutert die Stadtbeschäftigte. Gemeinsam mit der Mitarbeiterin des Tierschutzvereins hoffe sie, dass die im Stadtgebiet erst einmal verteilten Wildtiertränken weitere Befürworter und auch Nachahmer finden mögen. „Sie lassen sich für wenig Geld ganz leicht herstellen“, erklärt Marnetté, „und unkompliziert auch auf kleinere Privatgrundstücken einsetzen.“ Eine Bauanleitung für Rohrtränken stellt der Tierschutzverein Hannover auf der Internetseite www.tierheim-hannover.de/kategorie/unser-verein/  zum Download bereit.

Im Zuge des Pilotprojektes übernimmt der Tierschutzverein die Kosten für die Wildtiertränken; für deren Unterhaltung, im Sinne des ‚Nachfüllen‘ sorgen Beschäftigte der Stadt Langenhagen.

Vorheriger ArtikelVollsperrung: Erneuerung der Fahrbahndecke Podbielskistraße
Nächster ArtikelStromausfall nach Trafobrand im Kinderkrankenhaus Bult

1 Kommentar

  1. Ich finde es sehr gut. Und sage nur danke danke und nochmals danke für die Mitarbeiter/ Mitarbeiterinnen von Tierheims.Ich bedanke mich nochmals von ganzen Herzen für Ihre Einsätze und selbstlosen Hilfe.
    Danke
    Katayoun mousavi

Kommentarfunktion ist geschlossen.