Feuerwehreinsatz auf der A2: Verkehrschaos durch zugeparkte Rettungsgasse
Lehrte (pm/redk). Am gestrigen Mittwoch, 02. April 2025 um 15:23 Uhr, wurde die Feuerwehr Lehrte zu einem Verkehrsunfall auf der Autobahn 2 zwischen dem Kreuz Hannover-Ost und der Anschlussstelle Lehrte alarmiert. Über ein internes Notrufsystem wurde der Unfall eines Audi gemeldet, bei dem die Airbags ausgelöst hatten. Zudem bestand zunächst kein Sprechkontakt zu mindestens einer Person im Fahrzeug.
Vor Ort stellte sich heraus, dass zwei Pkw und ein Lkw in den Unfall verwickelt waren. Ein Pkw war in die Mittelleitplanke geprallt. Glücklicherweise waren keine Personen in den Fahrzeugen eingeklemmt, sodass alle Insassen die Autos eigenständig verlassen konnten. Eine Person wurde durch den Rettungsdienst behandelt und anschließend ins Krankenhaus transportiert.
Die Feuerwehr, die mit vier Fahrzeugen und 15 Einsatzkräften vor Ort war, sicherte die Unfallstelle, stellte den Brandschutz sicher und führte das Batteriemanagement der betroffenen Fahrzeuge durch. Neben den Kräften der Feuerwehr waren auch der Feuerwehrpressesprecher, der Rettungsdienst sowie die Polizei im Einsatz. Nach Abschluss der Maßnahmen wurde die Einsatzstelle an die Polizei übergeben, die nun die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen hat.
Lebensgefahr durch blockierte Rettungsgasse
Doch erneut zeigte sich ein gefährliches Muster: Obwohl die Rettungsgasse zunächst ordnungsgemäß gebildet wurde, schlossen ungeduldige Autofahrer sie nach dem ersten Durchfahren der Einsatzfahrzeuge wieder – mit teils dramatischen Folgen. Während Rettungswagen und das erste Feuerwehrfahrzeug noch ohne größere Probleme zur Unfallstelle gelangten, standen die nachfolgenden Kräfte plötzlich vor einer unüberwindbaren Barriere. Mehrere Lkw blockierten die Gasse vollständig, sodass Feuerwehr und Polizei wertvolle Minuten verloren.
Was in diesem Fall nur zu Verzögerungen führte, könnte beim nächsten schweren Unfall Menschenleben kosten. Wenn jede Sekunde zählt, wenn Schwerverletzte schnellstmöglich versorgt werden müssen oder bei einem Fahrzeugbrand nur ein kleines Zeitfenster zur Rettung bleibt, dann sind solche Blockaden nicht nur ein Ärgernis – sie sind lebensgefährlich.
Die Feuerwehr appelliert daher mit Nachdruck an alle Verkehrsteilnehmer: Eine einmal gebildete Rettungsgasse bleibt bestehen!
Auch wenn bereits Einsatzfahrzeuge vorbeigefahren sind, kann jederzeit weitere Hilfe benötigt werden. Wer die Gasse blockiert, handelt verantwortungslos – und riskiert Schlimmeres.
Hintergrund: Die richtige Bildung einer Rettungsgasse
Um Einsatzkräfte nicht zu behindern, muss bei stockendem Verkehr auf Autobahnen und mehrspurigen Straßen zwischen der linken und den übrigen Fahrspuren eine Rettungsgasse gebildet werden:
- Bei zwei Spuren: Fahrzeuge auf der linken Spur fahren nach links, alle anderen nach rechts.
- Bei drei oder mehr Spuren: Das linke Fahrzeug fährt nach links, alle übrigen nach rechts.
Wichtig: Die Rettungsgasse muss bereits bei einsetzendem Stau gebildet und dauerhaft freigehalten werden. Wer sie blockiert oder gar für eigenes Vorankommen nutzt, muss mit hohen Bußgeldern, Punkten in Flensburg und Fahrverboten rechnen.