Zahlreiche Fluchtversuche bei der bundesweiten Schwerpunktprüfung im Gastronomie- und Hotelgewerbe

Bei seiner Flucht durchquerte der Arbeitnehmer einen Fluss. Seine daraufhin nasse Kleidung hinterließ Fußabdrücke auf dem Boden, wodurch die Zöllner ihn später in einem geparkten Auto feststellen konnten.
Bei seiner Flucht durchquerte der Arbeitnehmer einen Fluss. Seine daraufhin nasse Kleidung hinterließ Fußabdrücke auf dem Boden, wodurch die Zöllner ihn später in einem geparkten Auto feststellen konnten. - Foto: Zoll

Finanzkontrolle Schwarzarbeit der Standorte Hannover und Lüneburg

Hannover, Lüneburg (ots). Fluchtversuche von Arbeitnehmenden, gefälschte Urkunden und zahlreiche Verdachtsmomente für weitere Verstöße – Das ist ein Teil der ersten Zwischenbilanz der bundesweiten Schwerpunkprüfung am vergangenen Freitag, dem 30. Juni 2023, für die Finanzkontrolle Schwarzarbeit der Standorte Hannover und Lüneburg.

„Die Prüfungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit erstreckten sich über weite Teile unseres Bezirks“, so Joline Kassner, Pressesprecherin des Hauptzollamts Hannover. „Meine Kolleginnen und Kollegen waren in den Landkreisen Verden, Uelzen, Harburg, der Region Hannover, dem Landkreis Celle und dem Landkreis Schaumburg unterwegs.“

Hannover

Die Zöllnerinnen und Zöllner des Standorts Hannover befragten über 90 Arbeitnehmende zu ihrem Beschäftigungsverhältnis. In knapp einem Drittel der Fälle müssen sich weitere Prüfungen anschließen – davon in 9 Fällen auf Grund des Verdachts einer Mindestlohnunterschreitung. Eine Prüfung in der Region Hannover endete für die Zöllnerinnen und Zöllner in einer kurzen Verfolgungsjagd. Als die Beamten die Küche des Restaurants betraten, entschied sich einer der Arbeitnehmer spontan dazu, sich der Prüfung zu entziehen. Bereits nach einigen Metern konnte der Fluchtversuch durch die Beamten beendet werden. Im Verlauf der Prüfung wurde die Ursache des Fluchtversuches deutlich – bei dem Arbeitnehmer steht der Verdacht des illegalen Aufenthalts im Raum.

Lüneburg

Auch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Standorts Lüneburg führte am vergangenen Freitag zahlreiche Prüfungen durch und befragte ebenfalls über 90 Arbeitnehmende. Ähnlich wie in Hannover kam es bei mehreren Prüfungen zu Fluchtversuchen. Die Zöllnerinnen und Zöllner, welche zahlreiche Prüfungen gemeinsam mit den jeweiligen Polizeiinspektionen durchführten, konnten durch die gute Zusammenarbeit alle Fluchtversuche unterbinden. Ein Mann, welcher beim Anblick der Zöllnerinnen und Zöllner aus der Hintertür flüchten wollte, lief unmittelbar in die Arme zweier zivil bekleideter Beamter, welche die Außenabsicherung vornahmen. Auch hier ergaben sich zahlreiche Anhaltspunkte für weitere Prüfungen und Ermittlungen.

„Tatsächlich kommt es nicht selten zu Fluchtversuchen bei der Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen“, so Kassner weiter. Bereits vor einigen Wochen versuchte ein Arbeitnehmer im Landkreis Celle sich einer Prüfung zu entziehen. Die Besonderheit bei dieser Prüfung – nicht die schnelle Reaktion der Zöllner, sondern die Fähigkeit der Spurenlese brachten den Aufenthaltsort des Mannes zutage. Bei seiner Flucht durchquerte der Arbeitnehmer einen Fluss. Seine daraufhin nasse Kleidung hinterließ Fußabdrücke auf dem Boden, wodurch die Zöllner ihn später in einem geparkten Auto feststellen konnten (FOTO).

Wissenswert

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit der Zollverwaltung führt ganzjährig regelmäßig sowohl bundesweite als auch regionale Schwerpunktprüfungen mit einem erhöhten Personaleinsatz durch, um den besonderen präventiven Charakter einer hohen Anzahl an Prüfungen in bestimmten Branchen zu erhalten. Dies ist ein wichtiges Instrument zur Senkung der gesellschaftlichen Akzeptanz von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung.

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