Zwischen Trauma und technischer Hilfe

Ausbildungstag JUH und Feuerwehr Langenhagen
Sieben Stunden, sechs Unfallszenarien, acht angehende Notfallsanitäter der Johanniter und Nachwuchskräfte der Freiwilligen Feuerwehr Langenhagen - ein Ausbildungstag der besonderen Güte. - Quelle: Feuerwehr Langenhagen

Sieben Stunden, sechs Unfallszenarien, acht angehende Notfallsanitäter der Johanniter und Nachwuchskräfte der Freiwilligen Feuerwehr Langenhagen – ein Ausbildungstag der besonderen Güte

Hannover (pm). Mehr als drei Monate Vorbereitung steckten Jens Bachmann und Can Yilmaz, Praxisanleiter des Nordhannoverschen Ortsverbandes, sowie der stellvertretende Stadtbrandmeister von Langenhagen, Oliver Schütte, in die Traumafortbildung ihrer Schüler und Nachwuchskräfte. Am vergangenen Sonnabend wurde in Kooperation und auf dem Gelände der Ortsfeuerwehr Langenhagen endlich umgesetzt. Acht Auszubildende des zweiten und dritten Lehrjahres der Johanniter-Rettungswachen in Garbsen, Langenhagen und Wunstorf waren ebenso dabei wie Mitglieder der Ortsfeuerwehr Langenhagen und zahlreiche Helferinnen und Helfer.

Sechs verschiedene Einsatzszenarien unterschiedlichen Schweregrades waren vorbereitet worden, die durch die drei Auszubildenden des dritten Lehrjahres in medizinischer Verantwortung und technisch von den Feuerwehrkräften abgearbeitet werden mussten. Bei den vermeintlichen Verkehrsunfallopfern handelte es sich um hauptamtlich Mitarbeitende und ehrenamtlich Helfende, die zuvor von Jennifer Janik geschminkt worden waren. Die Johanniterin ist ausgebildet in realistischer Unfalldarstellung und konnte die Helfenden mit Platzwunden, Brüchen und Gesichtsblässe überzeugend ausstatten, die sich daraufhin schauspielerisch in Szene setzten – darunter auch Notfallsanitäter Nils Hoffmeyer als in der Windschutzscheibe steckender Radfahrer.

Die Szenarien begannen mit einer Person, verunfallt unter einem PKW, weil sie diesen bei Reparaturarbeiten nicht ausreichend gesichert hatte und nun zwischen Boden und Radachse eingeklemmt war. Weiter ging es mit einem Radfahrer, der nach einem Zusammenprall mit einem PKW in der Frontscheibe stecken geblieben war. Es folgten eine Handamputation nach verunglückten Wartungsarbeiten, eine Höhenrettung eines gestürzten Dachdeckers, ein Herzinfarkt im PKW und schließlich ein Verkehrsunfall mit einer Leicht- und einem Schwerverletzten, angereichert durch ein brennendes Fahrzeug, simuliert durch ein Feuer in einer Ölwanne. Neben der medizinischen Versorgung und der technischen Rettung waren die Einsatzstellenkoordinierung und vor allem die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften ein wichtiger Bestandteil der Übung. „Ein erfolgreicher Einsatz ist immer das Ergebnis einer guten und funktionierenden Teamarbeit“, sagte Oliver Schütte, stellvertretender Stadtbrandmeister in Langenhagen.

„Es ist alles hervorragend gelaufen, unsere Schüler haben eine wirklich gute Leistung abgeliefert“, zog Praxisanleiter Jens Bachmann vom NOV einen Tag später Bilanz. Er dankte der Freiwilligen Feuerwehr Langenhagen für die Kooperation und Unterstützung. Auf beiden Seiten hätten Nachwuchskräfte viel aus dem Übungstag mitgenommen. Zum Abschluss wurde noch gemeinsam gegrillt – allerdings erst nach einem noch eingetretenen Realeinsatz am frühen Abend.

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