Netzwerk unterstützt die Automobil-Branche bei der Transformation ihrer Prozesse
Hannover/Hildesheim (pm). Mit „neu/wagen“ Neues wagen: Die Unternehmen der Fahrzeug- und Zulieferindustrie stehen aktuell vor der Herausforderung, sich mit CO2-neutralen und ressourcenschonenden Prozessen und Produkten im globalen Wettbewerb zu behaupten. Damit das gelingt, hat die Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Interessenvertretungen ein Netzwerk ins Leben gerufen, das Unternehmen der Automotive-Branche in Hannover und Hildesheim bei ihren Transformationsprozessen unterstützt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert dieses Vorhaben mit rund vier Millionen Euro. Heute stellte Regionspräsident Steffen Krach gemeinsam mit den Netzwerk-Partnern das Projekt „neu/wagen“ vor.
„Die Automobilindustrie befindet sich aktuell in einem Prozess der Transformation: zu neuen Technologien, neuen Geschäftsmodellen und neuen Qualifikationen. Wir möchten die Unternehmen bei der Umsetzung aller relevanten Trends unterstützen und haben dafür ein Netzwerk starker Partner zusammengebracht“, so Regionspräsident Krach. „Ich freue mich, dass wir den Unternehmen neben guten Kontakten auch ganz viel Knowhow und fachlichen Input zur Verfügung stellen können – das zeigt, wie viel Innovationskraft der Standort Hannover zu bieten hat.“
Neben der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover als Federführer ist auch die gemeinsame Wirtschaftsfördergesellschaft von Stadt und Region hannoverimpuls und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hildesheim im Netzwerk vertreten. Außerdem beteiligen sich die Leibniz Universität Hannover, die Hochschule Hannover, die IG Metall Hannover und NiedersachsenMetall als strategische Partner an dem Projekt.
„Mobile Anwendungen mit klimaneutralen Energiequellen, der Einsatz von Komponenten auf Basis einer Kreislaufwirtschaft, ökologisch und sozial nachhaltige Produktion, hybride Geschäftsmodelle durch intelligente Systeme: Das sind in der Automotive-Branche die Herausforderungen von morgen, für die wir am Standort schon heute smarte Lösungen entwickeln“, so Wirtschaftsdezernent Ulf-Birger Franz. Neben der Entwicklung neuer Technologien geht es aus Sicht von Franz auch um die strukturelle Transformation: „Die betroffenen Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ihre Beschäftigten durch geeignete Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen auf dem Weg in die Zukunft der Automobilindustrie mitzunehmen“, so Franz.
Das Projekt läuft zunächst über drei Jahre und beinhaltet mehrere Arbeitskreise, in denen die Netzwerkpartner gemeinsam mit innovativen Unternehmen klimafreundliche Methoden entwickeln. Vier Trends stehen dabei im Fokus: 1. Der Einsatz von Antriebssystemen, die Mobilität ohne die Emission von CO2 ermöglichen, zum Beispiel auf Basis von Batterien, Brennstoffzellen oder wasserstoffbetriebenen Verbrennungsmotoren. 2. Ansätze, die darauf abzielen, einen größtmöglichen Anteil des Ressourcenbedarfs über Werkstoffkreisläufe abzudecken, zum Beispiel durch die Verwendung von biobasierten oder recycelten Materialien. 3. Die Umstellung der Produktion auf sozial und ökologisch nachhaltige Methoden wie den Einsatz maschinellen Lernens oder kollaborierender Roboter. 4. Die Nutzung von digitalen Technologien, um die eigenen Geschäftsmodelle anzupassen und den immer individuelleren Wünschen der Kundschaft gerecht zu werden.
Den Austausch von Vertreterinnen und Vertretern der Automotive-Branche sollen so genannte Meetups, also Arbeitstreffen ermöglichen, bei denen neue Technologien vorgestellt, ein Einblick in neue Märkte und Marktsegmente gegeben und Methoden der Qualifikation, Aus- und Weiterbildung vermittelt werden. Neben den Meetups organisiert das Projektteam auch Workshops für Fach- und Führungskräfte. Drei sind bereits in Planung: Der Workshop „Künstliche Intelligenz“ vermittelt den Teilnehmenden, welche Möglichkeiten der Einsatz von neuronalen Netzen und maschinellem Lernen innerhalb der Fertigung bietet. Ein zweites Workshopangebot veranschaulicht den Einsatz von 3D-Druckverfahren, z.B. für die Umsetzung besonders leichter Automobilkomponenten. Ein weiterer Workshop vermittelt, welche Möglichkeiten und Fallstricke der Einsatz von Leichtbaurobotern und die Implementierung von Cobots beinhaltet.