Hannoversche Brandschützer stärken ihre innerbetrieblichen Präventionsstrukturen in diesem Bereich aktiv
Hannover (pm). Die Feuerwehr Hannover hat eine eigene Ansprechstelle für Demokratiestärkung und gegen Rechtsextremismus etabliert. Sie wird die Möglichkeit zur aktiven Beratung geben und durch Aufklärung und Sensibilisierung schleichenden Rechtsextremismus, Rassismus und mögliche Radikalisierungstendenzen frühzeitig erkennen und diesen Phänomenen aktiv begegnen.
Einstellungen und Bestrebungen, die gesellschaftliche Vielfalt einschränken, insbesondere rechtsextreme Einstellungen und Verhaltensweisen, haben in der Landeshauptstadt Hannover und damit auch im Fachbereich Feuerwehr keinen Platz und sollen niederschwellig identifiziert und mit allen Mitteln der Dienststelle und des Rechtstaates bekämpft werden.
Nach mehreren Rechtsextremismus-Verdachtsfällen bei anderen Berufsfeuerwehren in den vergangenen drei Jahren stärken die hannoverschen Brandschützer nach interner Revision ihre innerbetrieblichen Präventionsstrukturen in diesem Bereich aktiv.
„Die Feuerwehr Hannover hilft im Einsatz allen Menschen – egal welche soziale, kulturelle, religiöse und nationale Herkunft und welches Geschlecht und welche sexuelle Orientierung sie haben. Somit genießt die Feuerwehr ein besonderes Vertrauen in der Bevölkerung und trägt auch eine besondere gesellschaftliche Verantwortung“ sagt der Erste Stadtrat und Feuerwehrdezernent Dr. Axel von der Ohe während einer Zusammenkunft in der Feuer- und Rettungswache 1. Um dieser besonderen Verantwortung im Alltag noch besser gerecht zu werden und gleichzeitig schleichenden rechtsextremistischen Unterwanderungen und Diskriminierungstendenzen in vielen Teilen der Arbeitswelt klar zu begegnen, etabliert die Feuerwehr Hannover nun auch eine eigene Ansprechstelle für Demokratiestärkung und gegen Rechtsextremismus. Diese Einrichtung fungiert als zentrale Ansprech- und Beratungsstelle für alle haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen sowie auch für Dritte: für Opfer, Betroffene, Beobachtende und Beteiligte.
„Wir wollen hierdurch kein Bespitzelungs-Klima schaffen, sondern eine proaktive Beratung und Aufklärung ermöglichen. Nicht einzuordnende oder offensichtlich grenzwertige Verhaltensweisen oder Vorgänge können im geschützten Raum der Ansprechstelle näher bewertet, Betroffene, Opfer und Führungskräfte gegebenenfalls beraten werden“, so Feuerwehr-Chef Christoph Bahlmann. Weiterhin sollen die interkulturellen Kompetenzen und Diversität im Fachbereich Feuerwehr durch die Ansprechstelle gestärkt und eine fortlaufende Sensibilisierung aller Mitarbeitenden sichergestellt werden.