Lieben, Leben und Sterben in Symbiose mit Lucile Olympe Haute

untitled (big medusa) from the Cosmic Talismans series (2023)
untitled (big medusa) aus der Serie Cosmic Talismans - Lucile Olympe Haute - bakterielle Zellulose getrocknet auf Glas - Quelle: Kunstverein Langenhagen / Lucile Olympe Haute

Kunstverein Langenhagen bietet Künstler*innengespräch, Ausstellung und Workshop

Veranstaltungshinweis

Langenhagen (pm). Das Ausstellungs- und Veranstaltungspaket Lieben, Leben und Sterben in Symbiose nimmt verschiedene Facetten der vielfältigen Lebensform Kombucha-Kultur, in welcher Bakterien und Hefepilze in Symbiose ko-existieren als Ausgangpunkt, um von dort aus weitere Fragen, Perspektiven und Reflexionen zu entwickeln.

Die Arbeiten, die Lucile Olympe Haute erstmals in einer umfassenden institutionellen Ausstellung in Deutschland zeigt, sind aus Materialexperimenten entstanden: sie sind gleichzeitig sowohl Abfallprodukte der Getränkeproduktion, als auch rituelle Objekte. In der Ausstellung laden sie dazu, die Art und Weise zu befragen, wie wir Menschen mit anderen Lebewesen zusammenleben, zusammenarbeiten, wie wir uns um sie kümmern, sie kultivieren, sie ausbeuten. Im weiteren Sinne hinterfragen sie damit unsere gemeinsamen Werte und deren Einfluss auf unsere Beziehung zur Welt.

Im Alltag sind Hefen und Bakterien unsere Verbündeten wie auch unsere Feinde. Sie bevölkern unsere intimsten Mikrobiota. Auf und in unseren Körpern sowie in unserer Ernährung arbeiten wir mit ihnen zusammen. Ihre Anwesenheit wird von uns kontrolliert: wir sortieren, züchten oder vernichten sie.  Jeder von uns wird von unsichtbaren Wesen bevölkert, jeder von uns ist eine symbiotische Vielheit.

Aber: sind wir überhaupt in der Lage, gegenüber mikroskopisch kleinem Leben eine Beziehung der empathischen Projektion zu entwickeln, obwohl wir nur vereinzelt deren Wirkmächtigkeit, aber niemals diskrete Individuen wahrnehmen können? Die inder Ausstellung versammelten kohlenstoffhaltigen Lebensformen sind weder Tiere noch Pflanzen, sondern eine symbiotische, heterogene Vielheit von nicht-eukaryotischen Lebewesen. Sie vermehren sich, wachsen zusammen, vergehen und sterben.

Neben der Ausstellung findet im Rahmen von Lieben, Leben und Sterben in Symbiose ein Künstler:innengespräch, ein Vortrag zum Leben und Sterben von und mit Mikroorganismen mit n.n., ein Web-to-print-Workshop mit Lucile Olympe Haute und Jeanne Maenetti rund um Themen des menschlichen Zusammenlebens mit Mikroorganismen sowie eine Performance mit Lucile Olympe Haute statt.

Lucile Olympe Haute ist Künstlerin und Forscherin im Bereich Kunst und Design an der Universität von Nîmes (FR) und Arts Décoratifs in Paris. In ihrer Forschung bringt sie Spiritualität, Technologien und Politik zusammen – mit der Frage, wie ein Zusammenleben in der heutigen Welt zu finden sei, die über die rein menschlichen Belange hinausgehen. (https://lucilehaute.fr)

Das Ausstellungs- und Veranstaltungspaket Lieben, Leben und Sterben in Symbiose wird freundlich von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Hannover sowie dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.

Wann / Wo / Was

Eröffnung 13.12.23, 19 Uhr
Künstler*innengespräch 14.12.23, 19 Uhr
Vortrag zum Leben und Sterben von und mit Mikroorganismen mit n.n., tba
Web-to-print Workshop mit Lucile Olympe Haute und Jeanne Maenetti 25. & 27.1.24
Performance von Lucile Olympe Haute 27.1.24, 19 Uhr

Kunstverein Langenhagen – Walsroder Straße 91A – 30851 Langenhagen

Mehr Informationen unter: https://www.kunstverein-langenhagen.de/

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