
Medizin von morgen selbst erleben
Hannover (pm/redk). Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat am Samstag, 15. November 2025, beim Tag der offenen Tür einen umfassenden Einblick in die Zukunft der Medizin gegeben. Rund 2.500 Gäste nutzten die Gelegenheit, Forschung, Klinikalltag, innovative Therapien und die Gesundheitsberufe von morgen hautnah zu erleben. Die MHH präsentierte sich als Klinik der Supramaximalversorgung, als Deutschlands einzige rein medizinische Universität und als bedeutende Forschungs- und Ausbildungsstätte in der Region.
An mehr als 40 Ständen und bei zahlreichen Führungen konnten Interessierte moderne Behandlungsmethoden kennenlernen, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse entdecken und in viele Arbeitsbereiche hineinschnuppern. Unter dem Motto „Medizin von morgen“ war Mitmachen ausdrücklich erwünscht.
Vielfalt medizinischer Fachbereiche im direkten Austausch
Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, Forschende und Studierende gaben Einblicke in unterschiedlichste Fachbereiche. Die Pflege stellte ein vollständig ausgestattetes Behandlungszimmer vor, inklusive Beatmungs- und Dialysegerät sowie eines Kinderintensivbetts. Die Anästhesie informierte zu Narkoseverfahren, die Neurologie führte eine Lumbalpunktion vor, und die Unfallchirurgie präsentierte Wissenswertes rund um Gelenkersatz und die Versorgung von Knochenverletzungen.
Auch Günter und Marion aus Lehrte nutzten dieses Angebot: „Eine Freundin von uns hatte kürzlich eine Hüftoperation. Da wollten wir uns hier mal erklären lassen, was dabei eigentlich genau passiert“, sagte Günter.

Neben der Zahnmedizin und der Allgemeinmedizin stellten sich auch medizinische Psychologie, Neurochirurgie, Gastroenterologie und viele weitere Bereiche vor. An einem Stand der plastischen Chirurgie konnten Gäste mikrochirurgische Fäden durch ein Mikroskop betrachten. Johanna Mein aus Hannover erklärte: „Ich mache gerade mein Praktisches Jahr im Medizinstudium. Heute verschafft sich meine Schwester mal einen Überblick, vielleicht wäre das Studium auch etwas für sie.“
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Onkologie: Auf der „Straße der Krebsmedizin“ informierten Expertinnen und Experten über Prävention, Früherkennung und moderne Therapieverfahren.
Mitmachstationen für jede Altersgruppe
Praktische Angebote standen im Mittelpunkt: Erste Hilfe üben, Salbe herstellen, einen OP-Roboter steuern oder die Lungenfunktion testen – vieles konnte selbst ausprobiert werden. Mit einer VR-Brille konnten Besucherinnen und Besucher nachvollziehen, wie eine Infektion mit Lippenherpes im Körper abläuft. Auch eine Bronchoskopie ließ sich simulieren. Finn-Alexander Stockmann aus Salzgitter fand dabei Erstaunliches: „In den Bronchien habe ich ein kleines Papierkügelchen gesehen. So etwas kann man aus Versehen einatmen.“
Blicke hinter die Kulissen der Hochleistungsmedizin
Besonders gefragt waren die Führungen in Funktionsbereiche der MHH: Gäste besuchten unter anderem das Zentrallabor, die Strahlentherapie und Spezielle Onkologie, die Anästhesie und Intensivmedizin, die Bibliothek sowie die MTR-Schule, die parallel einen Aktionstag veranstaltete. Zudem konnten ein Notarzteinsatzfahrzeug und der Rettungshubschrauber Christoph 4 besichtigt werden.
Karrierechancen für den medizinischen Nachwuchs
Auch junge Menschen auf der Suche nach einem passenden Beruf profitierten vom vielfältigen Angebot. Die MHH präsentierte ihre 21 Ausbildungsberufe – von Anästhesietechnischer Assistenz bis Zahnmedizinische Fachangestellte. Berufserfahrene und Auszubildende informierten aus erster Hand über Inhalte, Perspektiven und Alltag der verschiedenen Berufsbilder. Die Freiwilligen Dienste stellten zudem den Bundesfreiwilligendienst und das Freiwillige Wissenschaftliche Jahr vor.
Transplantationsmedizin im Dialog mit der Öffentlichkeit
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Transplantationsmedizin und der Organspende. Das Team des Transplantationszentrums, Organspendeberatende sowie Patientenvertretungen und Selbsthilfegruppen standen für Gespräche und Fragen bereit. Ergänzt wurde das Angebot durch das Gleichstellungsbüro, die Evangelische Krankenhaushilfe und die Patientenuniversität.









