
Lieferstart aus den USA stärkt deutsche Luftverteidigung
Andover/Koblenz (pm/redk). Das Beschaffungsamt der Bundeswehr hat am 19. November in Andover (USA) die ersten Komponenten der neu bestellten Flugabwehrraketensysteme vom Typ Patriot vom Hersteller Raytheon übernommen. In einem initialen Schritt lieferte das Unternehmen zwei Gefechtsstände, die künftig in die bestehende deutsche Patriot-Flotte integriert werden. Die verbleibenden Waffensysteme werden zu einem späteren Zeitpunkt ausgeliefert. In den kommenden Jahren erhält die Luftwaffe damit zusätzliche Feuereinheiten, die die bodengebundene Luftverteidigung weiter stärken.
Finanzierung aus mehreren Haushalten
Die Beschaffung der Patriot-Systeme erfolgt anteilig aus dem Sondervermögen Bundeswehr, dem regulären Verteidigungsetat sowie aus dem Einzelplan 60. Aus letzterem werden Wiederbeschaffungen für abgegebene Systeme an die Ukraine finanziert.
Ersatz für Unterstützungsleistungen an die Ukraine
Deutschland hat bereits mehrere Patriot-Systeme aus eigenen Beständen an die Ukraine übergeben, um das Land beim Schutz seiner Bevölkerung und kritischer Infrastruktur vor russischen Luftangriffen zu unterstützen. Die neu bestellten Systeme ersetzen diese Abgaben und erweitern zugleich die bestehenden deutschen Luftverteidigungsfähigkeiten. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung.
Leistungsfähige Abwehr gegen vielfältige Bedrohungen
Das Flugabwehrraketensystem Patriot („Phased Array Tracking Radar to Intercept on Target“) ist zur Abwehr von Drohnen, Flugzeugen, ballistischen Raketen und Marschflugkörpern ausgelegt. Eine Feuereinheit besteht aus mehreren mobilen Komponenten: Gefechtsstand, Multifunktionsradar, Startgeräten mit Lenkflugkörpern, Antennenmastanlage und Stromversorgungseinheiten.
Der Feuerleitstand überwacht und steuert das Radargerät sowie die Startgeräte. Das Radarsystem übermittelt erkannte Ziele, die anschließend vom Computer analysiert und dem Bedienpersonal angezeigt werden. Nach der Bedrohungsbewertung verifizieren die Soldatinnen und Soldaten den Vorschlag des Systems und leiten die Abwehrmaßnahmen ein. Die phasengesteuerte Antenne ermöglicht dank elektronischer Strahlschwenkung eine flexible und priorisierte Erfassung des Luftraums. Der Abschuss der Abwehrraketen erfolgt über den mobilen Launcher.










