LKA Niedersachsen warnt vor Fake-Spendensammlern: So schützen Sie sich in der Adventszeit

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Grafik/Symbolbild: Spende - Quelle: Pixabay

Aufgepasst bei Spendenaufrufen: Betrüger nutzen die Weihnachtszeit gezielt aus

Hannover (pm/redk). In der Vorweihnachtszeit ist die Spendenbereitschaft besonders hoch – ein Umstand, den auch Kriminelle gezielt für falsche Spendenaufrufe und digitale Betrugsmaschen ausnutzen. Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen ruft daher zu erhöhter Aufmerksamkeit auf und gibt konkrete Hinweise, wie echte Hilfsorganisationen von betrügerischen Spendensammelnden unterschieden werden können.

Weihnachtszeit als Einfallstor für Betrüger

Ob in Innenstädten, an der Haustür oder im Internet – mit stark mitleiderregenden Geschichten, schockierenden Bildern oder Formulierungen wie „Bitte sofort spenden!“ versuchen Betrüger, Gefühle zu manipulieren. Besonders aufdringliches oder aggressives Verhalten kann ein wichtiger Warnhinweis sein.

Hinzu kommt: Während der Ablenkung beim Bargeldgeben greifen Trickdiebe nicht selten zusätzlich ins Portemonnaie. Auch unrealistische Versprechungen, überzogene Ziele, nicht verplombte Spendendosen oder fehlende Sammelausweise sollten misstrauisch machen. Häufig werden zudem Unterschriftenlisten eingesetzt, bei denen Bankdaten oder Adressen abgefragt werden. Großflächige Piktogramme oder der vermeintliche Hinweis auf Sammlungen für Menschen mit Behinderung oder gehörlose Menschen dienen oft nur als Tarnung.

Betrug an Haustüren und in Fußgängerzonen

Beliebte Orte für betrügerische Spendenaktionen sind belebte Plätze, touristische Hotspots und Wohngebiete. Auch an der Haustür ist Vorsicht geboten, da sich dort unseriöse Spendensammler zunehmend als Vertreter bekannter Hilfsorganisationen ausgeben.

Woran Sie seriöse Spendenorganisationen erkennen

Das LKA Niedersachsen empfiehlt, vor einer Spende folgende Punkte zu prüfen:

  • Eintrag im Vereinsregister: Die Organisation ist ein eingetragener Verein (e.V.).
  • Qualitätszeichen: Anerkannte Prüfsiegel wie das DZI-Spendensiegel, das Zertifikat des Deutschen Spendenrats oder das ITZ-Label bieten Orientierung.
  • Transparente Informationen: Aktuelle Jahresberichte mit klaren Angaben zu Einnahmen, Ausgaben und Verwaltungskosten sollten öffentlich einsehbar sein.
  • Angemessene Verwaltungskosten: „Maximal 30 Prozent der Gesamtausgaben sollten in Verwaltung und Werbung fließen. Seriöse Organisationen liegen laut DZI im Schnitt sogar bei nur 12 Prozent.“
  • Professioneller Auftritt: Eine nachvollziehbare Webseite, klare Kontaktdaten und ein seriöser Gesamteindruck sind entscheidend.

Vorsicht bei SMS, Messenger- oder E-Mail-Spendenaufrufen

Bei digitalen Betrugsversuchen verschicken Unbekannte Nachrichten mit vermeintlich wohltätigen Spendenlinks. Diese führen jedoch nicht zu echten Hilfsorganisationen.
Das LKA Niedersachsen warnt: „Öffnen Sie keine Links oder Anhänge in unbekannten Nachrichten und lassen Sie sich nicht von offiziell wirkenden Logos oder vertrauten Namen täuschen.“ Persönliche Daten sollten niemals am Telefon weitergegeben und Geld grundsätzlich nicht an unbekannte Personen übergeben werden.

Polizei rät zu schneller Meldung

Bei aggressivem Auftreten von Spendensammlern sollte sofort die Polizei unter 110 verständigt werden. Wer unsicher ist, kann sich ein Überweisungsformular geben lassen, um später in Ruhe zu recherchieren.
Unseriöse Spendensammler sollten der Polizei gemeldet werden – entweder direkt oder über die Online-Wache unter https://portal.onlinewache.polizei.de/de/ni/.

Weiterführende Informationen

  • Liste nicht vertrauenswürdiger Organisationen: DZI-Spendenberatung
  • Spendenberatung und Warnhinweise: www.dzi.de
  • Tipps zum richtigen Spenden: www.polizei-beratung.de
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