Neues Feuerwehr- und THW-Museum entsteht in Fulda: Gemeinsam gegründetes Leitmuseum mit bundesweiter Bedeutung

Gruppenbild: Partner des neuen Museums.
Gruppenbild: Partner des neuen Museums „Helfen in der Not – Museum der Deutschen Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks in Fulda“. - Foto: Friedrich Kuhlke/DFV

DFV und THW vereinen historische Sammlungen und schaffen Zentrum für Bevölkerungsschutz und Ehrenamt

Fulda (pm/redk). In Fulda entsteht ein Museum, das deutschlandweit Maßstäbe setzen soll: Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) und das Technische Hilfswerk (THW) haben einen gemeinsamen Trägerverein gegründet und vereinen damit ihre historischen Sammlungen unter einem Dach. Das neue Feuerwehr- und THW-Museum wird zum bundesweit einzigen Leitmuseum, das die Geschichte von Feuerwehren, THW und Bevölkerungsschutz umfassend, wissenschaftlich fundiert und zugleich zeitgemäß erlebbar machen soll. Der Zusammenschluss markiert einen Meilenstein für die Aufarbeitung von Geschichte, Ehrenamt und Sicherheitsstrukturen in Deutschland.

Gemeinsamer Verein legt Grundstein für bundesweit einzigartiges Museum

Mit der Gründung des Vereins „Helfen in der Not – Museum der Deutschen Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks in Fulda“ setzen DFV und THW einen lange vorbereiteten Schritt um: die Zusammenführung des Deutschen Feuerwehr-Museums mit der THW-historischen Sammlung. Die Mitgliederversammlung des bisherigen Trägervereins gab dafür einstimmig grünes Licht.

DFV-Präsident Karl-Heinz Banse, der künftig auch den Vorsitz des neuen Vereins übernimmt, unterstreicht die gesellschaftliche Bedeutung des Projekts:
„Das Ergebnis verdeutlicht, wie wichtig historisches Gedächtnis, bürgerschaftliches Engagement und länderübergreifende Zusammenarbeit für das Gemeinwohl sind. Das Museum soll ein Ort der Begegnung sein und Zentrum für die Feuerwehren und das Technische Hilfswerk werden!“
Er blickt weiter voraus: „Der Anspruch ist die Vermittlung der Geschichte des Bevölkerungsschutzes basierend auf der Geschichte der Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks als ein absolutes Alleinstellungsmerkmal innerhalb der deutschen Museumslandschaft.“

Ort der Wertevermittlung in herausfordernden Zeiten

Die neue Einrichtung soll nicht nur historische Objekte zeigen, sondern gesellschaftliche Debatten aktiv begleiten. Das Museum versteht sich als Plattform, auf der Traditionen, Werte und Lehren von Feuerwehr und THW sichtbar und weitergegeben werden.

Banse betont deshalb die Relevanz des gemeinsamen Ansatzes:
„Nur gemeinsam können wir Sicherheit, Resilienz und zivilgesellschaftliches Handeln glaubwürdig vermitteln und stärken.“

Auch Bundestagsabgeordneter Martin Gerster, Präsident der THW-Bundesvereinigung, und Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, beide künftig stellvertretende Vereinsvorsitzende, verweisen auf die besondere Verantwortung, historische Erinnerung mit moderner Bildungsarbeit zu verknüpfen. Der Weg von der Dokumentation hin zu erlebbarer, praxisnaher Vermittlung sei entscheidend, um die Bedeutung von Ehrenamt und Bevölkerungsschutz für alle Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbar zu machen.

Ein breites Bündnis trägt den neuen Museumsgedanken

Der Vorstand des Vereins bildet die Vielfalt des Bevölkerungsschutzes ab und schafft eine stabile Basis für das Projekt:

– Vorsitzender: Karl-Heinz Banse (DFV-Präsident)
– Stellvertretende Vorsitzende: Martin Gerster MdB (Präsident THW-Bundesvereinigung) und Dr. Heiko Wingenfeld (Oberbürgermeister Fulda)
– Sabine Lackner (Präsidentin der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk)
– Sebastian Poser (Hessisches Innenministerium)
– Norbert Fischer (Präsident Landesfeuerwehrverband Hessen)
– Schatzmeister: Torsten Kramm (Sparkasse Fulda)
– Geschäftsführendes Vorstandsmitglied: Jason Freeman (Landesfeuerwehrverband Hessen)

Durch die neue Satzung gehören DFV-Präsident, THW-Bundesvereinigung und die Stadt Fulda als „geborene Mitglieder“ dauerhaft dem Vorstand an. Damit erhält das Museum langfristig eine solide institutionelle Verankerung.

Museumskonzept vereint Selbsthilfe und staatlichen Bevölkerungsschutz

In der geplanten Dauerausstellung wird die Entwicklung von Feuerwehren und THW in eine übergeordnete Geschichte eingebettet: die jahrhundertelange Suche der Gesellschaft nach Sicherheit. Das Konzept bringt erstmals bürgerschaftliche Selbstorganisation – wie sie besonders in den Freiwilligen Feuerwehren gelebt wird – und das staatliche Schutzversprechen, repräsentiert durch das THW, in einer gemeinsamen Darstellung zusammen.

Das Museum will dabei weit über reine Technikpräsentationen hinausgehen. Es soll ein „Ort des Ehrenamtes“ werden, an dem Verantwortung, Vertrauen, demokratische Teilhabe und Engagement sichtbar und erfahrbar werden. Gerade angesichts aktueller politischer Spannungen und wachsender Unsicherheiten ist diese Vermittlung von Werten aktueller denn je.

Hohe Bundesförderung und Beginn der Umbauten

Das Projekt wird mit acht Millionen Euro aus dem Förderprogramm KulturInvest des Bundes unterstützt. Die umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten am Standort sollen im kommenden Jahr beginnen und die Grundlage für eine zeitgemäße Museumsgestaltung legen.

Museumsleiter Bernd Müller-Strauß betont, dass der kooperative Geist des Ehrenamtes nun auch im Museum sichtbar werde. Auch politische Unterstützer wie Michael Brand MdB und Thomas Hering MdL würdigten die Bedeutung des Vorhabens für Fulda und für den Bevölkerungsschutz in Deutschland.

Im Zuge der Mitgliederversammlung wurden zudem die langjährigen Vorstandsmitglieder Arno Vetter und Günter Fenchel verabschiedet. Vertreter von DFV und THW dankten beiden für ihr jahrzehntelanges Engagement.

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