Neue Materialien ermöglichen eigenständige Umsetzung in der Jugendarbeit
Berlin (pm/redk). Mit dem Projekt „Brandherd Desinformation“ reagieren CORRECTIV und die Deutsche Jugendfeuerwehr auf die wachsende Verbreitung von Falschinformationen in sozialen Netzwerken. Ziel ist es, Jugendliche außerhalb der Schule für Desinformation zu sensibilisieren und ihre Medien- und Quellenkompetenz zu stärken. Ab sofort stehen dafür auch frei nutzbare Materialien zur eigenständigen Umsetzung in der Jugendarbeit zur Verfügung.
Desinformation verbreitet sich heute schneller als jeder Flächenbrand, insbesondere in sozialen Netzwerken, die für viele Jugendliche fester Bestandteil des Alltags sind. Genau hier setzt das Anfang 2025 gestartete Projekt „Brandherd Desinformation“ an. Es vermittelt jungen Menschen Medienkompetenz dort, wo Gemeinschaft, Vertrauen und ehrenamtliches Engagement gelebt werden: in der Jugendfeuerwehr.
Umsetzung mit starken Partnern
Das Projekt wird von der Reporterfabrik von CORRECTIV in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Jugendfeuerwehr (DJF) umgesetzt. An bundesweit sechs Pilot-Standorten arbeiten die Projektpartner seit einem Jahr gemeinsam daran, Jugendliche für Desinformation zu sensibilisieren und ihre Diskussions- sowie Quellenkompetenz zu fördern. Mit über 372.000 Mitgliedern ist die DJF ein zentraler Akteur der außerschulischen Jugendarbeit und bietet einen vertrauensvollen Rahmen für politische Bildung.
„Wir gehen mit dem Projekt dorthin, wo Jugendliche heute unterwegs sind – in den digitalen Raum – und vermitteln Medienkompetenz auf Augenhöhe“, betont Christian Patzelt, Bundesjugendleiter der DJF. „Social Media ist voller Fake-Content. Es gilt, Desinformation entgegenzuwirken und zugleich ehrenamtliches Engagement zu zeigen.“
Workshops an sechs Standorten
In den vergangenen Monaten fanden Workshops an Feuerwehr-Standorten in Hamburg, Magdeburg, Bochum, Griesheim, Schauenburg-Hoof und Brandenburg statt. Die Jugendlichen lernten dort, Fake News, Desinformation und KI-generierte Inhalte zu erkennen. Zudem wurde ein reflektierter Umgang mit sozialen Netzwerken vermittelt und aufgezeigt, wie Social Media gezielt genutzt werden kann, um die ehrenamtliche Arbeit der Jugendfeuerwehren sichtbar zu machen.
Digitale Inhalte und neue Projektwebsite
Ergänzend zu den Präsenzangeboten ist das Projekt auf TikTok und Instagram unter dem Account @brandherdesinfo. Dort werden Alltagsmythen eingeordnet, Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz erklärt und Mechanismen von Desinformation verständlich dargestellt – niedrigschwellig, faktenbasiert und zielgruppengerecht.
Neu ist zudem die Projektwebsite reporter4you.de/brandherd-desinformation. Sie richtet sich an Multiplikatorinnen und Interessierte und bietet neben Hintergrundinformationen auch frei verfügbares Material zur eigenständigen Umsetzung von Medienkompetenz-Angeboten in der Jugendarbeit der Freiwilligen Feuerwehr und anderer ehrenamtlicher Organisationen.
Ausblick auf 2026
Nach einem erfolgreichen Jahr 2025 soll das Projekt weiter ausgebaut werden. Für 2026 sind zusätzliche Workshops sowie eine Erweiterung der digitalen Angebote geplant. Gefördert wird „Brandherd Desinformation“ durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Hintergrund: Deutsche Jugendfeuerwehr
Die Deutsche Jugendfeuerwehr ist die Gemeinschaft der Jugend innerhalb des Deutschen Feuerwehrverbandes. Bundesweit engagieren sich mehr als 370.000 Kinder und Jugendliche. Neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung vermittelt die Jugendfeuerwehr Werte wie Gemeinsinn, Hilfsbereitschaft, Mitbestimmung, Wertschätzung, ehrenamtliches Engagement und Kameradschaft.









