April, April – der macht, was er will!

Aprilwetter: Nach der Rekordwärme in der vergangenen Woche ist der Winter mit Schnee und Frost zurückgekehrt. - © WetterOnline

Das ist Aprilwetter

Bonn (ots). Ein munteres Auf und Ab der Temperaturen. Schnee- und Schneeregenschauer, Graupelgewitter, Wolken und Sonne – so abwechslungsreich ist der April. Warum die Wetterlaunen für diesen Frühlingsmonat so typisch sind, wissen die Expertinnen und Experten von WetterOnline.

Rascher Wetterwechsel

Wenn sich das Wetter in relativ kurzer Zeit ändert, dann bezeichnet man das als Aprilwetter. Auf Sonnenschein folgen Wolken, die kurze Regen-, Schnee- oder Graupelschauer hinterlassen. Danach schaut die Sonne wieder heraus und das Spiel beginnt von Neuem. Oft begleitet ein böiger Nordwestwind den raschen Wechsel.Auch die Temperaturen fahren regelrecht Achterbahn. So ist es auch in den nächsten Tagen. „Kalte und warme Luft kämpfen derzeit um die Vorherrschaft und die kalte Luft gibt einfach noch nicht auf. Daher geht es mit den Temperaturen mal nach oben und dann wieder nach unten. Tagsüber wird es ab Freitag spürbar wärmer, nachts bleibt es aber oft frostig. Im Süden sind am Wochenende wieder frühlingstaugliche 20 Grad zu erwarten. Aber nicht zu früh freuen: Schon im Laufe des Wochenendes drängt die kalte Luft von Nordwesten her die mildere Luft wohl erneut zurück. Im Übergangsbereich der beiden Luftmassen kann es teils kräftig regnen. Nicht ausgeschlossen, dass auch Frau Holle wieder mitmischt. Eines ist sicher: Aprilsommer, wie in den vergangenen Jahren, ist bis auf Weiteres nicht in Sicht“, erklärt Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline.

So entsteht Aprilwetter

Goldhausen: „Für das klassische Aprilwetter sind große Temperaturunterschiede verantwortlich. Während die Sonne im April schon richtig Kraft hat und den Erdboden stark erwärmt, ist die Luft in der Höhe nicht selten noch voll im Wintermodus. Dreht der Wind auf Nordwest, dann wird besonders in einigen Kilometern Höhe richtig kalte Luft zu uns geführt, die über der Nordsee zusätzlich Feuchtigkeit tankt. Im Laufe des Tages werden die Temperaturunterschiede zwischen dem Erdboden und der Höhe also immer größer. In der Folge schießen dicke Quellwolken in die Höhe und kräftige Schauer bilden sich. Wenn der Wind jedoch aus südlichen Richtungen kommt, bringt er oft schon frühsommerlich warme Luft aus Spanien oder vom Balkan mit sich.

Je nachdem, wie Tiefs über Mitteleuropa ziehen, kann sich aber die Windrichtung innerhalb eines Tages schnell ändern. Es folgt ein rasches Auf und Ab der Temperaturen“.

Typisches Aprilwetter seltener

„Seit etwa 20 Jahren ist ein typisch launenhafter April nur phasenweise zu beobachten. In den vergangenen Jahren gab es sogar sehr trockene Perioden. In einigen Regionen Deutschlands kam in manchen Jahren nur sehr wenig Regen im ganzen Monat zusammen. So herrschte 2019 verbreitet große Trockenheit mit Waldbränden. Im Folgejahr war der April der dritttrockenste seit Messbeginn. Vor allem in der zweiten Monatshälfte erinnerte das Wetter in den vergangenen Jahren eher an den Frühsommer als an die aprilwettertypischen Wintereinbrüche. Oftmals sprach man schon von einem Aprilsommer mit Höchstwerten bis nahe 30 Grad“, erläutert der Meteorloge.

Ob es sich bei langen Trockenperioden im April um Auswirkungen des Klimawandels handelt, ist noch Gegenstand der Forschung. Vermutet wird, dass ein schwächerer Jetstream Wetterextreme fördern kann.