Energiekosten belasten das gesamte Bäckerhandwerk
Hannover (mm). Am Mittwochnachmittag, 14. September 2022, hat das niedersächsische Bäckerhandwerk zu einer mahnenden Kundgebung vor dem Rathaus in Hannover aufgerufen. Die aktuell massiv angestiegenen Energiekosten belastet das gesamte Bäckerhandwerk, wie auch viele andere mittelständische Betriebe, sehr.
Bäckerin Katharina Künne und Bäcker Axel Oppenborn hatten zu der Protestaktion aufgerufen und mehrere hundert Betroffene sind dem Aufruf gefolgt. Etwaige Bäckereien wurden dafür um 14 Uhr geschlossen um in der Öffentlichkeit auf berufliche und geschäftliche Not hinzuweisen. Die stark angestiegenen Preise für Gas und Strom seien nicht auf die zu verkaufenden Backwaren umzulegen, dies würde Brotpreise von sieben bis zehn Euro nach sich ziehen, so der Tenor.
Bäckereibetriebe die aktuell mit Energiekosten von ca. 100.000 Euro/Jahr agierten, sehen sich nun einer Energiekostenrechnung von ca. 1,1 Mio. Euro/Jahr entgegen. Zudem seien die Preise im Zutatenbereich, auch bedingt durch den Krieg in der Ukraine, zudem beträchtlich angestiegen.
„Die Lunte brennt von beiden Seiten und irgendwann ist der Ofen aus“ , so signalisierte es Bäcker Axel Oppenborn. Er betreibt, gemeinsam mit seinem Bruder, die Calenberger Backstube.
Niedersachsens Ministerpäsident Stephan Weil (SPD), wie auch der niedersächsische Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann (CDU) sagten zu schnelle Hilfe und Lösungen für die Nöte des Backhandwerks zu finden. Dem schloss sich Dr. Stefan Birkner (FDP) ebenfalls an. Die Vorsitzende der Landtagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen Julia Willi Hamburg hatte einen eher schweren Stand auf dem Rednerpodest, so wurden ihre Worte immer wieder von lauten Trillerpfeifen und Buhrufen übertönt.
Im Anschluß an die Kundgebung vor dem Neuen Rathaus gab es noch einen Umzug der Bäckerinnen und Bäcker durch Hannovers Innenstadt. Fast 200 Fahrzeuge kamen vei dem Autokorso zusammen.
