Täter geben sich als Behördenvertreter aus – bereits fünfstelliger Schaden in zwei Fällen
Celle (pm/redk). Die Polizeiinspektion Celle warnt aktuell vor einer besorgniserregenden Zunahme von Telefonbetrugsversuchen im Landkreis. In den vergangenen Tagen wurden zahlreiche Vorfälle gemeldet, bei denen sich bislang unbekannte Täter als Polizeibeamte, Staatsanwälte oder andere Behördenmitarbeiter ausgaben, um insbesondere ältere Menschen unter Druck zu setzen und zur Übergabe von Geld oder Wertgegenständen zu bewegen.
„Meist ist es beim Versuch geblieben“, so die Polizei. „In mindestens zwei Fällen jedoch waren die Täter erfolgreich – hier entstand ein Schaden im fünfstelligen Bereich.“ Die Ermittlungen in diesen Fällen dauern derzeit noch an.
Die Vorgehensweisen der Betrüger variieren stark. In manchen Anrufen behaupten sie etwa, ein naher Angehöriger sei in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt gewesen und könne nur gegen Zahlung einer Kaution einer Inhaftierung entgehen. In anderen Fällen warnen die Anrufer vor einem bevorstehenden Einbruch und kündigen an, ein angeblicher Kollege werde vorbeikommen, um Wertsachen „in Sicherheit zu bringen“.
Besonders perfide: Die Täter wirken äußerst professionell. Sie nutzen technische Hilfsmittel, um auf dem Telefondisplay beispielsweise die Notrufnummer 110 erscheinen zu lassen. Häufig sind im Hintergrund auch vermeintliche Polizeifunksprüche zu hören. Zusätzlich bedienen sie sich oft echter Namen, Telefonnummern und fiktiver Aktenzeichen, um ihre Glaubwürdigkeit zu steigern.
Die Polizei Celle appelliert daher an alle Bürgerinnen und Bürger – insbesondere an ältere Menschen und deren Angehörige: „Seien Sie skeptisch gegenüber Anrufen von Personen, die sich als Staatsanwälte oder andere Behördenvertreter ausgeben und Geld fordern. Behörden fordern niemals Geld am Telefon.“
Weitere wichtige Hinweise der Polizei:
- Nutzen Sie im Zweifel immer die offizielle Telefonnummer Ihrer örtlichen Polizeidienststelle aus dem Telefonbuch oder Internet – nicht die Rückrufnummer des Anrufers.
- Geben Sie keine persönlichen Daten wie Kontoinformationen oder Geburtsdaten am Telefon preis.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – Betrüger arbeiten gezielt mit emotionaler Manipulation.
- Sprechen Sie mit Angehörigen oder Nachbarn, wenn Ihnen ein Anruf merkwürdig erscheint.
- Leisten Sie keine Zahlungen, ohne die Angaben zuvor überprüft zu haben.
- Beenden Sie das Gespräch, wenn Ihnen etwas nicht stimmt. Notieren Sie sich, wenn möglich, Name, Telefonnummer und angebliche Dienststelle des Anrufers.
- Melden Sie verdächtige Anrufe sofort der Polizei. Jede Information hilft!
Die Polizei bittet die Bevölkerung um erhöhte Wachsamkeit und rät, über die Maschen der Betrüger offen im Familien- und Bekanntenkreis zu sprechen. Prävention ist der beste Schutz.










