Landeshauptstadt Hannover möchte für eine besondere Form der sexuellen Belästigung, das sogenannte Catcalling, sensibilisieren
Hannover (pm). Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März möchte die Landeshauptstadt Hannover für eine besondere Form der sexuellen Belästigung, das sogenannte Catcalling, sensibilisieren. Stoffkätzchen als genähte Taschen machen auf das Thema aufmerksam.
Eine klassische Situation: „Hey schöne Frau!“ Sie antwortet nicht. Er pfeift und gestikuliert „geiler A*sch!“. Es ist Ihr unangenehm und sie möchte nicht mit ihm sprechen. „Eingebildete Schl*mpe, siehst eh sch*ße aus!“ – So oder so ähnlich werden zumeist Frauen im öffentlichen Raum häufig verbal sexuell belästigt.
Catcalling – was sich zunächst anhört wie ein niedlicher Begriff, verbirgt in sich eine große Belastung: Die Betroffenen sind anzüglichem Rufen, Reden, Pfeifen oder sonstigen Lauten im öffentlichen Raum ausgesetzt und fühlen sich oftmals hilflos. Sie entwickeln Vermeidungshaltungen, etwa wechseln sie die Straßenseite oder lassen den Rock doch lieber im Schrank. „Jeder Mensch hat jedoch das Recht, sich im öffentlichen Raum frei bewegen zu dürfen, ohne verbaler sexueller Belästigung ausgesetzt zu sein. Am Weltfrauentag fordern wir daher Respekt statt Blumen ein“, betonen die Geschäftsführer*innen des Kommunalen Präventionsrates, Sinem Eryurt-Celik und Thea Giebl. Sie haben daher die Idee zu den Stoffkätzchentaschen entwickelt, um damit die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Hierzu wurden der Textilwerkstatt der Landeshauptstadt Hannover nicht mehr benötigte Stoffbeutel gespendet, die aus der Kampagne des Jahresmottos des Kommunalen Präventionsrats (KPR) „Hannover ist stärker als Gewalt- für sichere Familien in unserer Stadt“ übriggeblieben sind. Die Textilwerkstatt hat die kleinen Stoffkätzchen genäht, jede Katze ist ein Unikat. Die Botschaft ist eindeutig und auf den Bändern, die die Katzenschwänze symbolisieren, zu lesen: „Catcalling ist OVER in HannOVER!“
Die Täschchen hat die Textilwerkstatt nun offiziell an den Ersten Stadtrat Dr. Axel von der Ohe übergeben: „Ich wünsche mir, dass sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum nicht normalisiert wird und dieses Verhalten als Problem benannt wird“, betont der Ordnungsdezernent und führt weiter aus: „Die Stoffkätzchen sollen die Menschen zum Nachdenken anregen und zu diesem wichtigen Thema miteinander ins Gespräch kommen lassen.“
Neben den Stoffkätzchen, die insbesondere im Zusammenhang der Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden, entstehen zurzeit noch weitere Maßnahmen, um stetig für das Thema „Catcalling“ zu sensibilisieren.