BBK erweitert Warnkanal – neue Funktion stärkt Orientierung der Bevölkerung
Bonn (pm/redk). Die Einführung der neuen Entwarnungsfunktion markiert einen weiteren Meilenstein im Ausbau von Cell Broadcast und des deutschen Warnsystems. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) setzte die Funktion technisch um und testete sie gemeinsam mit den Mobilfunknetzbetreibern umfassend. Dabei wurden sowohl die Voraussetzungen im Bundeswarnsystem als auch in den Systemen der Netzbetreiber umfangreich geprüft.
BBK-Präsident Ralph Tiesler betont: „Der kontinuierliche Ausbau unserer Warnsysteme ist zentral für einen modernen Bevölkerungsschutz. Mit der neuen Entwarnungsfunktion wird Cell Broadcast noch verlässlicher und stärkt die Orientierung der Menschen im Krisenfall.“
BBK als Impulsgeber für die neue Funktion
Die Entwarnung über Cell Broadcast ist bislang weder Bestandteil der Technischen Richtlinie DE-Alert noch der EU-weit verbindlichen Vorgaben des „European Public Warning System“ (EU-Alert). Mit der Umsetzung geht das BBK damit bewusst über die bestehenden rechtlichen Mindestanforderungen hinaus. Gemeinsam mit seinen Partnern treibt das Amt den Ausbau des Warnsystems in Deutschland kontinuierlich voran – mit dem Ziel, die Bevölkerung bestmöglich zu schützen.
Eine Entwarnung ist ein zentraler Bestandteil des Warnprozesses. Sie schließt den Warnzyklus ab, schafft Klarheit und informiert Bürgerinnen und Bürger darüber, wann eine Gefahr vorüber ist. Die Umsetzung der Entwarnungsfunktion erfolgte seit Einführung von Cell Broadcast auf Initiative des BBK.
Abweichende Warnstufe bei Entwarnungen
Grundsätzlich werden Warnungen, Aktualisierungen und Entwarnungen über dieselben Kanäle verbreitet und in der gleichen Warnstufe ausgegeben. Bei Cell Broadcast gibt es jedoch eine Besonderheit: Entwarnungen erfolgen automatisch in der niedrigsten Warnstufe (Warnstufe 3: Gefahreninformation), um die Geräuschbelastung zu reduzieren.
Das BBK empfiehlt Nutzerinnen und Nutzern, auf dem Smartphone auch Warnstufe 3 zu aktivieren.
Cell Broadcast bleibt standortbezogen und anonym
Cell Broadcast nutzt eine Standardtechnologie des Mobilfunknetzes. Mobiltelefone registrieren sich automatisch in ihrer jeweiligen Funkzelle, wodurch alle Personen im betroffenen Gebiet anonym erreicht werden können. Dies ermöglicht eine schnelle, direkte und datensparsame Warnung – auch bei Entwarnungen.
Wissenswert: Bedeutung von Cell Broadcast im Warnmix
Seit dem 23. Februar 2023 können alle Lagezentren der Bundesländer Warnungen über Cell Broadcast auslösen. Die Integration in den Warnmix ergänzt bestehende Kanäle wie Sirenen, Radio, Fernsehen, Warn-Apps oder digitale Infotafeln und stellt eine entscheidende Erweiterung dar. Kein anderer Warnkanal erreicht derzeit mehr Menschen direkt.










