Leichter Rückgang der Rettungseinsätze – Verlegungsflüge bleiben stabil
Hannover (redk). Der Rettungshubschrauber Christoph 4 der Medizinischen Hochschule Hannover war im Jahr 2024 insgesamt 1.077 Mal im Einsatz – von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Damit gingen die Einsatzzahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück (2023: 1.153). Die Anzahl der Verlegungsflüge blieb mit 26 Einsätzen nahezu unverändert (2023: 27).
Bei diesen dringenden Klinikverlegungen handelt es sich nicht um geplante Routine-Transporte, sondern um lebensrettende Maßnahmen für Patienten, die beispielsweise während einer Operation Komplikationen wie eine plötzliche Blutung oder einen Infarkt erleiden und umgehend in eine spezialisierte Klinik gebracht werden müssen.
Erfolgreiche Umsetzung neuer Notfallmaßnahmen
Der Rückgang der Rettungseinsätze ist unter anderem auf die erfolgreiche Einführung der sogenannten NUN-Algorithmen (Niedersächsische Umsetzung des Notfallsanitäter-Gesetzes) zurückzuführen. Johanniter-Notfallsanitäter Marc Lüpkemann erklärt: „Dank dieser verbesserten Aus- und Fortbildung, die auf Empfehlungen des Landesausschusses Rettungsdienst Niedersachsen (LARD) basiert, verfügen die Kolleginnen und Kollegen auf den Rettungswagen über erweiterte Handlungskompetenzen. Insbesondere bei Schmerztherapien kann Christoph 4 nun seltener alarmiert werden, da Rettungskräfte vor Ort gezielter handeln können.“
April als einsatzstärkster Monat
Der April 2024 war mit 124 Alarmierungen der einsatzreichste Monat des Jahres. Einsätze reichten von schweren Verkehrsunfällen, wie im Landkreis Hameln-Pyrmont, bis hin zur Versorgung von Schwerverletzten nach einer Explosion in einer Flüchtlingsunterkunft nahe Hamburg. Auch ein Massenanfall von Verletzten (MANV) infolge eines Verkehrsunfalls erforderte den Einsatz von Christoph 4.
Unfallschwerpunkte bleiben konstant
Philip Rohmann, Team-Kollege von Lüpkemann, weist darauf hin, dass Landstraßen weiterhin ein besonderer Unfallschwerpunkt sind. Zudem gehören Stürze aus großer Höhe, Reitunfälle, Schädel-Hirn- und Wirbelsäulenverletzungen, Schwerstbrandverletzungen sowie Notfälle bei Kindern, Herzinfarkte und Schlaganfälle zu den häufigsten Alarmierungsgründen.
Mit seinen Einsätzen trägt Christoph 4 weiterhin entscheidend zur notfallmedizinischen Versorgung in Niedersachsen bei – oft unter höchstem Zeitdruck und in herausfordernden Situationen.