Durchsuchungen bei Clanfamilie

Polizeifahrzeuge
Symbolbild - Quelle: Pixabay

Polizei stellt Bargeld und mutmaßlich Diebesgut sicher

Hannover (ots). Am Mittwochmorgen, 14.07.2021, haben Einsatzkräfte der Polizei Hannover und der Zentralen Polizeidirektion 16 Objekte in Hannover durchsucht und Bargeld in Höhe von circa 26.000 Euro beschlagnahmt. In dem Großverfahren gegen insgesamt 27 Personen aus einer Großfamilie geht es um schweren Bandendiebstahl, Betrug und Hehlerei.

Nach intensiven Ermittlungen der Ständigen Ermittlungsgruppe (SEG) Komplexe Kriminelle Strukturen (KKS) gingen die Polizeibeamten und -beamtinnen der PD Hannover im Rahmen eines koordinierten Einsatzes gegen die Beschuldigten in Hannover vor. Dabei wurden gegen 06:00 Uhr insgesamt 16 Objekte in den Stadtteilen Vinnhorst, Lahe, Mühlenberg, Calenberger Neustadt, Linden, Sahlkamp und Mitte nach Beweismitteln, Diebesgut und Hehlerware durchsucht.

Bei den Durchsuchungen von sieben Wohneinheiten in einer größeren Unterkunft in Lahe fanden die Ermittler umfangreiches Beweismaterial. Sie stellten mehrere Handys sowie originalverpackte Kosmetik-Artikel und neuwertige Kleidungsstücke (mit Etiketten) sicher, von denen die Ermittler ausgehen, dass sie durch Diebstähle erlangt wurden. Außerdem beschlagnahmten sie Bargeld in vierstelliger Höhe. Bei einem tatverdächtigen Bewohner wurde ein verbotenes Faustmesser gefunden. Ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz wurde eingeleitet.

In einer Wohnung in Linden-Mitte fanden die Ermittler rund 11.000 Euro Bargeld und originalverpackte Kosmetika. Zur Vermögensabschöpfung beschlagnahmten sie neben den Geldscheinen auch mehrere Fahrzeugbriefe von hochwertigen Autos sowie ein augenscheinlich hochwertiges Ölgemälde.

Bei der Durchsuchung einer Wohnung im Stadtteil Sahlkamp stießen die Einsatzkräfte auf rund 13.000 Euro. Darüber hinaus wurden auch hier Kosmetikartikel und Kleidungsstücke beschlagnahmt, die als mutmaßliches Diebesgut eingestuft werden.

Die Einsatzmaßnahmen wurden durch die SEG KKS der Polizeiinspektion Hannover, die seit März 2021 gegen die Tätergruppe ermittelt, durchgeführt. Die zuständige Staatsanwaltschaft (StA) Hildesheim leitet die entsprechenden Ermittlungsverfahren wegen schweren Bandendiebstahls, schwerer Bandenhehlerei sowie Menschenhandel und Ausbeutung der Arbeitskraft und beantragte die Durchsuchungsbeschlüsse bei Gericht. Die Taten konnten bisher 27 bekannten Beschuldigten zugeordnet werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand stehen die Tatverdächtigen in familiärem Verhältnis zueinander, die eine Zuordnung zu einer Großfamilie zulassen.

Die Beschuldigten sind den Behörden bereits wegen gleich gelagerter Delikte bekannt. Bei diesen werden in der Regel Alter und Geschlecht planvoll eingesetzt, um zum Beispiel die Schuldunfähigkeit bis 14 Jahre auszunutzen. So werden die strafunmündigen Kinder losgeschickt, um in Supermärkten, Drogerien und Fachgeschäften Diebstähle zu begehen, während die Heranwachsenden und Erwachsenen Subventionsbetrüge begehen.

Polizeipräsident Kluwe zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis des Großeinsatzes seiner Behörde. „Die Bekämpfung krimineller Clanstrukturen ist und bleibt ein wichtiges Thema. Wir haben dafür im vergangenen Jahr die Ständige Ermittlungsgruppe Komplexe Kriminelle Strukturen (SEG KKS) gebildet und im Zentralen Kriminaldienst und den örtlich zuständigen Polizeiinspektionen hauptamtliche Ansprechpartner für den Bereich der Clankriminalität eingesetzt. Das aktuelle Verfahren setzt ein deutliches Zeichen gegen die kriminellen Strukturen und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

In den nächsten Tagen werden nun die beschlagnahmten Beweismittel untersucht, weitere rechtliche Schritte geprüft und anschließend das Verfahren weiter an die StA Hildesheim gegeben.  /mr, ram

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