Erfolgreicher Bundesweiter Warntag 2024: 95 Prozent der Bevölkerung erreicht

Grafik - Warntag
Symbolbild Grafik - Warntag / Cell Broadcast - Quelle: Pixabay

Cell Broadcast erneut mit größter Reichweite, Warn-App NINA führt bei den Warn-Apps

Bonn (redk). Der Bundesweite Warntag 2024 war erneut ein voller Erfolg. Laut der vorläufigen Auswertung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) konnten 95 Prozent der insgesamt 112.822 befragten Bürgerinnen und Bürger erfolgreich über die verschiedenen Warnsysteme erreicht werden. Der Warnmittelmix, bestehend aus Cell Broadcast, Warn-Apps, Sirenen, Rundfunkdurchsagen und anderen Mitteln, sorgte dafür, dass ein Großteil der Bevölkerung die Testwarnungen erhielt.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser lobte die Effektivität der Systeme: „Unsere Warnsysteme retten im Notfall Menschenleben. Das gilt ganz gleich, ob es um Brände, schwere Unwetter, Waldbrände oder andere Gefahren geht. Wir wollen dafür sorgen, dass Bürgerinnen und Bürger sich und andere bestmöglich schützen und Gefahren rechtzeitig erkennen können. Dafür sind gut funktionierende Warnsysteme lebenswichtig – und die müssen wir regelmäßig einem großen Stresstest unterziehen. Diesen Stresstest haben unsere Warnsysteme auch in diesem Jahr gut bestanden.“

Hohe Beteiligung an der Umfrage: Ein wertvoller Beitrag zur Optimierung der Warnsysteme

Die Teilnahme an der Umfrage war beeindruckend: Bereits in den ersten Stunden nach dem Warntag haben 112.822 Bürgerinnen und Bürger ihre Rückmeldungen gegeben. „Wir freuen uns sehr, dass bereits so viele Menschen in der kurzen Zeit nach dem Warntag an der Umfrage teilgenommen haben. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung sind für uns außerordentlich wertvoll und bilden die Grundlage für die weitere Arbeit. Wer noch nicht an der Umfrage teilnehmen konnte, hat noch bis zum 19.09. unter www.warntag-umfrage.de die Gelegenheit, durch seine Rückmeldung aktiv an der Weiterentwicklung der Warnung mitzuwirken. Mit 95 % der Menschen, die wir mit einer Warnung erreichen konnten, bestätigen die bisherigen Antworten die Arbeit der vergangenen Jahre und bestärken uns, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.“, so Ralph Tiesler, Präsident des BBK.

Wer noch nicht an der Umfrage teilgenommen hat, kann dies bis zum 19. September 2024 unter www.warntag-umfrage.de nachholen.

Cell Broadcast bleibt das führende Warnsystem

Besonders hervorzuheben ist die Reichweite des Cell Broadcasts, das erneut das am weitesten verbreitete Warnmittel war. Ganze 76 Prozent der Befragten gaben an, eine Probewarnung über dieses System erhalten zu haben. Cell Broadcast ermöglicht es, Warnmeldungen direkt an alle empfangsbereiten Mobiltelefone in einem bestimmten geografischen Gebiet zu senden, ohne dass eine spezielle App oder Registrierung erforderlich ist. Dies macht es besonders effizient, da die Nachrichten automatisch auf alle modernen Smartphones ausgesendet werden, die für diesen Dienst bereit sind.

Starke Verbreitung der Warn-Apps – NINA führt deutlich

Auch Warn-Apps spielen eine entscheidende Rolle im Warnsystemmix. 79 Prozent der Befragten gaben an, mindestens eine Warn-App auf ihrem Mobiltelefon installiert zu haben. Besonders beliebt ist dabei die vom BBK betriebene Warn-App NINA. 72 Prozent der Personen, die eine Warn-App nutzen, haben NINA installiert, was sie zur bevorzugten Warn-App der Bevölkerung macht. Die App stellt wichtige Informationen zu Gefahrenlagen bereit und ermöglicht es den Nutzern, in Echtzeit gewarnt zu werden.

Neben den Warn-Apps spielten auch Sirenen eine wichtige Rolle: 59 Prozent der Teilnehmer haben an diesem Tag eine Sirenenwarnung wahrgenommen. Damit bleibt dieses traditionelle Warnmittel ein wichtiger Bestandteil des Gesamtwarnsystems. Zudem gaben 10 Prozent der Befragten an, durch eine persönliche Mitteilung, wie zum Beispiel von Familienmitgliedern oder Nachbarn, gewarnt worden zu sein.

Wichtiger Aktionstag für die Sicherheit der Bevölkerung

Der Bundesweite Warntag, der am 12. September 2024 stattfand, ist ein gemeinsamer Aktionstag von Bund, Ländern und Kommunen. Er dient der Erprobung und Optimierung der Warnsysteme, die im Katastrophenfall zum Einsatz kommen. Zudem bietet der Warntag der Bevölkerung die Möglichkeit, sich mit den verschiedenen Warnkanälen vertraut zu machen. Seit 2021 unterstützt der Bund den Wiederaufbau der Sireneninfrastruktur mit über 100 Millionen Euro, um die flächendeckende Warnung auch über akustische Signale zu verbessern.

Die Beteiligung der Bevölkerung am Warntag ist ein wichtiger Bestandteil des Zivilschutzes, da sie nicht nur das technische Funktionieren der Warnsysteme testet, sondern auch das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für ihre eigene Sicherheit schärft. Die Umfrageergebnisse bieten wertvolle Einblicke, um die Warnsysteme weiter zu stärken und auf mögliche zukünftige Herausforderungen im Bevölkerungsschutz vorzubereiten.

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