Internationaler Tag der Ersten Hilfe: Wiederbelebung als Schulfach implementieren und Inklusion stärken
Hannover (pm). Noch immer zögern viele Menschen, im Ernstfall Erste Hilfe zu leisten. Häufigster Grund: Die Angst, etwas falsch zu machen. Dabei kann wirklich jeder helfen und nur wer nichts tut, begeht am Ende wirklich einen Fehler. In diesem Rahmen plädieren die Johanniter weiterhin für ein verpflichtendes Schulfach „Wiederbelebung“ in den Jahrgangsstufen sieben bis zehn. Dieses könnte mit zwei Stunden im Halbjahr und der entsprechenden Schulung von Lehrpersonal und weiteren Multiplikatoren umgesetzt werden. „Schon die Jüngeren mit den Möglichkeiten und Fähigkeiten der Wiederbelebung und weiteren Maßnahmen der Ersten Hilfe vertraut zu machen, ist ein wirklicher Gewinn“, erläutert Hannes Wendler, Mitglied im Landesvorstand der Johanniter Niedersachsen/Bremen. „Sie können diese Kompetenzen über Jahre erhalten und erweitern. Da der überwiegende Teil von Unfällen im häuslichen Umfeld geschieht, kommt insbesondere den Ersthelfenden aus der Familie eine besondere Rolle zu“, so Wendler.
In diesem Jahr richten die Johanniter zudem das Augenmerk auf die Stärkung der inklusive Ersten Hilfe, um die Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen zu sichern und zu fördern.
In einem konkreten Schritt, der noch bestehende Barrieren abbauen kann, haben sie gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe (BAGEH) eine Broschüre erstellt, die in einfacher Sprache über die Erste Hilfe informiert und als digitale Version inklusive Vorlesefunktion unter www.bageh.de/eheinfach zur Verfügung steht. Damit kann sich jeder die Broschüre in der individuell anpassbaren Schriftgröße und Vertonung ansehen oder anhören.
Die praktischen Erste Hilfe-Kurse der Johanniter stehen generell allen Interessierten offen. Christian Bauer, Fachbereichsleiter Breitenausbildung im Landesverband Niedersachsen/Bremen, erklärt: „Wir entwickeln und fördern die Kompetenzen unserer Teilnehmenden im Sinne unseres kooperativen Lernansatzes. Die Kurs-Teilnehmenden erarbeiten sich unter der Anleitung unserer Trainer Fähigkeiten und trainieren diese, um handlungssicher zu werden. Oft gibt es in diesen Teams schon die Möglichkeit, Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen individuell einzubinden. Darüber hinaus lohnt sich immer eine Anfrage bei den Johannitern vor Ort, wenn es um geschlossene Gruppen geht. Hier versuchen wir gern ein Angebot zu entwickeln, das körperliche, geistige oder psychische Beeinträchtigungen sowie sprachliche oder kulturelle Barrieren angemessen berücksichtigt.“
Mehr Informationen gibt es unter: www.johanniter.de/erstehilfe