Bad Pyrmont (ots).
In den letzten Monaten und Jahren haben immer wieder laute Explosionen oder Knallgeräusche die Öffentlichkeit in Bad Pyrmont aufmerksam gemacht und beunruhigt. Zum Teil wurde von Zeugen zudem von hellen Blitzen gesprochen.
Insgesamt sind bei der Polizei Bad Pyrmont sieben solcher Geschehen verzeichnet worden. Die Herkunft und auch die Orte konnten bisher nicht genau eingegrenzt werden, da die Detonationen so laut gewesen sind, dass sie durch das gesamte Tal zu hören waren. Fensterscheiben haben durch den Schalldruck vibriert und in einem Fall ist es zu einem Riss von Scheiben gekommen. Hierbei soll auch eine Person leicht verletzt worden sein.
Als ganz grobe Örtlichkeit ist von Seiten der Polizei lediglich der Bereich rund um Holzhausen ausgemacht worden, ohne dass sich seinerzeit Hinweise auf die Ursache ergeben haben. Nachdem die Polizei immer wieder verschiedenen Hinweisen nachgegangen ist, brachte sie nun ein interner Hinweis im Zusammenhang mit einer verdächtigen Lieferung auf die richtige Spur. Ein 25-jähriger Pyrmonter, der der Polizei aus der Vergangenheit kein Unbekannter ist, hatte Materialien geliefert bekommen, aus denen sich zusammen gemixt sprengfähige Gegenstände herstellen ließen.
Die ermittelnden Beamten konnten daraufhin bei einem Richter einen Durchsuchungsbeschluss erwirken und wurden tatsächlich fündig. Gemeinsam mit Sprengstoffspürhunden staunten die Beamten nicht schlecht, als sie in einer Garage in Holzhausen ein Sprengstofflabor vorfanden. Hier wurden die jeweiligen Einzelteile und Materialien gefunden, die im Einzelnen nicht gefährlich sind, aber in der Kombination zueinander eine hohe Gefährlichkeit darstellen.
Der junge Mann war nun auch soweit geständig, dass er für die Explosionen der letzten Jahre verantwortlich ist. Seinen Angaben zufolge hatte er Spaß daran, u.a. Rohrbomben herzustellen und zur Detonation zu bringen. Zudem hat er zugegeben, weiter Sprengsätze z.B. als Rauchbomben gebastelt und gezündet zu haben, ohne dass diese eine Außenwirkung erzielt hätten. Über die Gefährlichkeit seines „Hobbys“ war er sich dabei wohl in keinster Weise bewusst.
Als Nebenprodukt der Durchsuchung kam dann auch noch ein Betäubungsmittelspürhund zum Einsatz, denn in der Wohnung des Beschuldigten wurde noch eine kleine, professionell eingerichtete Cannabisaufzuchtanlage aufgefunden und beschlagnahmt. Jetzt muss sich der 25-jährige wegen einer Vielzahl von Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz und das Betäubungsmittelgesetz verantworten.