Forum Stadtmitte: Wie soll und kann sich Langenhagen weiterentwickeln?

Marktplatz Langenhagen
Langenhagens Zentrum - Der Marktplatz - © Carl-Marcus Müller/LGHNews

An der Entwicklung des Rahmenplans können sich Interessierte erstmals in einer Veranstaltung am 11. Oktober, um 18 Uhr in der Aula vom Schulzentrum beteiligen

Langenhagen (pm). Wie ist es um Langenhagens Zentrum und den nördlichen Abschnitt der Walsroder Straße bestellt? Was ist erhaltenswert? Wo bedarf es Weiterentwicklungen? Um diese und andere Fragen geht es in dem „Forum Stadtmitte“ am Dienstag, 11. Oktober. Die Abteilung „Stadtplanung und Geoinformationen“ lädt zusammen mit dem Büro „Ackers Morese Städtebau“ Interessierte zu einem offenen Austausch rund um einen „Rahmenplan Stadtmitte“.

Die Veranstaltung in der Aula vom Schulzentrum, Konrad-Adenauer-Straße 21, beginnt um 18 Uhr.

Das etwa zweistündige Forum startet mit einer Kurzpräsentation jener Ergebnisse, die während einer vorangegangenen Analysephase gewonnen werden konnten. Diese sollen im Anschluss diskutiert werden; die Teilnehmenden sich untereinander austauschen und gemeinsam neue Ideen entwickeln können.

Um auch jenen, die den Termin nicht wahrnehmen können, eine Beteiligung am Rahmenplan zu ermöglichen, startet nach der Veranstaltung ein digitales Forum. Unter www.langenhagen.de/rahmenplan ist ein Link zu der Oberfläche eingestellt, auf der sich Interessierte beteiligen, Anregungen abgeben oder Fragen stellen können. Das digitale Forum ist von Dienstag, 12. Oktober, bis Sonntag, 23. Oktober, geöffnet.

„Für uns und auch die Stadt ist es wichtig, dass sich viele Menschen an der Entwicklung des Rahmenplans Stadtmitte beteiligen“, sagt Carolin Ottensmeyer. Wie die Leiterin der Abteilung „Stadtplanung und Geoinformation“ ausführt, gelte es mit dem Rahmenplan langfristige Ziele für die Versorgungsbereiche Stadtmitte und nördliche Walsroder Straße zu erarbeiten. Quasi als Grundlage für das weitere Handeln seitens der Stadt und der anderen Akteure. „Das Besondere am Rahmenplan ist, dass in ihm die beiden Bereiche entsprechend ihrer Aufgaben und Funktionen betrachtet werden“, erläutert Ottensmeyer: als Standorte für Wirtschaft, Handel, Kultur, Bildung und Freizeit; als Nahversorgungsgebiet für umliegenden Wohngebiete oder als Aufenthaltsraum- und Kommunikationsraum.

Hintergrund:

Viele Städte und Gemeinden sind von tiefgreifenden Veränderungen in ihren Innenstädten, Stadt- bzw. Ortsteilzentren und Ortskernen betroffen. Das gilt vor allem für einen anhaltenden Strukturwandel im Einzelhandel. Aber auch andere Nutzungen im Tourismus und im Gastgewerbe, von Kultureinrichtungen oder in Kirchen, gewerbliche Nutzungen und die Wohnnutzung sind zum Teil in ihren jetzigen Angebots- und Betriebsformen nur noch gering gefragt oder nicht mehr tragfähig. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie beschleunigen diese strukturellen Entwicklungen zusätzlich und decken die drängenden Handlungsbedarfe auf. Es bedarf zum Teil erheblicher funktionaler, städtebaulicher und immobilienwirtschaftlicher Maßnahmen in den Innenstädten, um die generelle Funktion dieser Handlungsräume für die Gesamtstadt langfristig zu sichern.

Ebenso erfordern veränderte Ansprüche und notwendige Anpassungen, zum Beispiel in den Bereichen Klimaschutz, Mobilität, Wohnen und auch Freiraum und Grün vielfach eine Neuorientierung in komplexen und sensiblen Stadträumen.

Für Langenhagen ist es zentral, die gebaute multifunktionale Stadt zu befördern: Ein Siedlungsgefüge mit kurzen Wegen, lebendigem Miteinander, hoher Aufenthaltsqualität, deutlich weniger KFZ-Verkehr und gemischten Nutzungskonzepten, die Wohnen und Arbeiten im Quartier ermöglichen.

Daher hat die Stadt Langenhagen im Juli 2021 die Aufnahme in das Sofort-Programm „Perspektive Innenstadt“ mit dem Rahmenplan Stadtmitte und der Machbarkeitsstudie Postgrundstück beantragt. Aus den Förderbestimmungen ergibt sich ein enger Zeitrahmen für die Bearbeitung, dessen Einhaltung aus förderrechtlichen Gründen unabdingbar ist.

Im Rahmen der Fortschreibung zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2030 wurde der „Rahmenplan Stadtmitte“ bereits als eine zentrale Aufgabe definiert. Im Aufstellungsverfahren der ISEK-Fortschreibung konnte die Notwendigkeit einer solchen Planung bereits politisch und öffentlich diskutiert werden.

EU-Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“

Die Stadt Langenhagen hatte für das EU-Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“ im Sommer 2021 einen Antrag beim Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und regionale Entwicklung mit verschiedenen Einzelprojekten gestellt. Als städtebauliche Projekte wurden der Rahmenplan Stadtmitte sowie die Machbarkeitsstudie Postgrundstück beantragt.

Dafür erhält die Stadt Langenhagen wichtige finanzielle Unterstützung: Im September 2021 wurde sie in das EU-Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“ aufgenommen. Dieses fördert bestimmte Vorhaben im Sinne der Zielsetzung des Programms mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und als Teil der Reaktion der Union auf die Covid-19-Pandemie unter Beteiligung des Landes Niedersachsen.

Eine Förderung der Projekte erfolgt in Höhe von bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Voraussetzung ist jedoch, dass die Projekte bis zum 31.03.2023 abgeschlossen sind.

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