Minister Pistorius überreicht Feuerwehrehrenzeichen des Landes Niedersachsen der Sonderstufe an Landesbranddirektor Jörg Schallhorn
Pistorius: „Wir müssen den Zivil- und Katastrophenschutz deutlich aufwerten – politisch, funktional, personell und finanziell.“
Hannover. Gerstern (14.11.2022) besuchte der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, die Kreisbrandmeisterdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehren und Berufsfeuerwehren. Nach einer zweijährigen Corona-bedingten „Zwangspause“ fand die Veranstaltung erstmals wieder in Präsenz statt. Dabei informieren sich die Führungskräfte der Feuerwehren in einer 2-tägigen Veranstaltung gemeinsam mit Repräsentanten der kommunalen Spitzenverbände, des Niedersächsischen Feuerwehrverbandes, der Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen und des Landeskommandos Niedersachsen über aktuelle Themen des Brand- und Katastrophenschutzes.
Minister Pistorius sagte: „Ich bedanke mich in diesem Rahmen bei Ihnen, Kameradinnen und Kameraden, ausdrücklich für Ihr Engagement und Ihren Einsatz. Die Herausforderungen auch im Brand- und Katastrophenschutz durch den fortschreitenden Klimawandel und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sind enorm. Deshalb müssen wir den Zivil- und Katastrophenschutz weiter deutlich aufwerten – politisch, funktional, personell und finanziell. Mit dem von mir initiierten 40 Millionen Euro Ad-hoc-Paket ist das Land Niedersachsen bereits in Vorleistung gegangen. Niedersachsen hat allein in diesem Jahr 16 Millionen Euro in den Brandschutz investiert. Ich erwarte zudem, dass das von mir initiierte 10 Milliarden Euro Paket, das die Innenministerkonferenz im Juni in Würzburg beschlossen hat, vom Bund umgesetzt wird. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir durch eine gute Vernetzung und Kooperation auf nationaler und internationaler Ebene den Herausforderungen der Zukunft effektiv begegnen können – insbesondere was die Bewältigung von Vegetationsbränden und ähnlichen Lagen betrifft.“
Im Rahmen der sich anschließenden Feierstunde überreichte Minister Pistorius dem scheidenden Landesbranddirektor Jörg Schallhorn, der zum Monatsende in Pension geht, das Feuerwehrehrenzeichen des Landes Niedersachsen der Sonderstufe. In seiner Laudatio würdigte Pistorius die besonderen Verdienste Schallhorns um das Feuerwehrwesen in Niedersachsen: „Für Sie steht die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund. Sie haben sich mit unermüdlichem Engagement für den Erhalt des flächendeckenden Brandschutz- und Hilfeleistungssystems eingesetzt. Sie haben sich um das Feuerwehrwesen in Niedersachsen auf ganz herausragende Weise verdient gemacht, das kann ich aus der langjährigen und vertrauensvollen persönlichen Zusammenarbeit im Innenministerium nur bestätigen. Darum freue ich mich ganz besonders, Ihnen die höchste Auszeichnung zu verleihen, die es für Feuerwehrangehörige in Niedersachsen gibt.“
Landesbranddirektor Schallhorn hat in seiner Dienstzeit herausfordernde Lagen miterlebt: Die Bewältigung der Flüchtlingslage 2015/2016, die Corona-Pandemie ab 2020 und mehrere Katastropheneinsätze, wie das Elbehochwasser 2013 und das Starkregenereignis 2017 mit Katastrophenfällen in den Landkreisen Goslar und Wolfenbüttel. Innenminister Pistorius dankte Jörg Schallhorn insbesondere auch für die Leitung der Strukturkommission „Einsatzort Zukunft“, die der Landtag 2018 eingerichtet hat, um den Brandschutz in Niedersachsen krisenfest und sicher aufzustellen.
Zum Hintergrund:
Derzeit sind in Niedersachsen ca. 130.000 größtenteils ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner sowie über 15.000 Helferinnen und Helfer in verschiedenen Hilfsorganisationen aktiv.
Morgen (15.11.2022) befasst sich die Kreisbrandmeisterdienstbesprechung weiter mit aktuellen Themen des Katastrophenschutzes und der Neuausrichtung der Bundeswehr. Der Landesfeuerwehrverband Niedersachsen und die Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen informieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu aktuellen Themen. Mit der Berichterstattung zur INTERSCHUTZ, der Weltleitmesse für Feuerwehr, Rettungswesen, Bevölkerungsschutz und Sicherheit, die in diesem Jahr nach Corona-bedingter Verschiebung erfolgreich auf dem Messegelände in Hannover stattgefunden hat, schließt die Veranstaltung am frühen Nachmittag.