Am zweiten Tag in Folge wurde eine amtliche Hitzewarnung ausgesprochen
Hannover (pm). Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Niedersachsen den zweiten Tag in Folge eine amtliche Hitzewarnung ausgesprochen – und die hohen Temperaturen sollen in weiten Teilen des Bundeslandes länger anhalten. Eine solche Hitzeperiode birgt gesundheitliche Gefahren, die nicht zu unterschätzen sind. Insbesondere pflegende Menschen sollten gut vorbereitet sein.
„Nach einem kalten April und einem verregneten Mai ist die Freude groß, endlich wieder Zeit im Freien zu verbringen. Doch manche Personengruppen bemerken dann häufig nicht, dass Sie etwa durch Hitzestau oder Flüssigkeitsmangel einer gesundheitlichen Gefährdung ausgesetzt sind“, sagt Roland Suchenwirth, Umweltmediziner beim Niedersächsischen Landesgesundheitsamt, und ergänzt: „Gerade Personen, die ältere Menschen und Kinder betreuen, sollten gut vorbereitet sein und wissen, wie sie auch andere effektiv vor Hitze schützen können.“
Erste Warnzeichen für Belastung durch anhaltende Hitze sind beispielsweise Kreislaufbeschwerden, Muskelkrämpfe oder Erschöpfungs- und Schwächegefühle.
Herrscht tagsüber große Hitze, steigen im Zeitverlauf oft auch die nächtlichen Temperaturen über 20 °C an. Wenn sich der Körper über Nacht aber nicht mehr richtig erholt, kann die Hitze schnell zur Erschöpfung führen. Von einem Hitzschlag wird gesprochen, wenn der Körper mehr Wärme aufnimmt als er an die Umgebung abgeben kann. Dadurch gerät die Körpertemperatur außer Kontrolle und steigt rasch an. Häufige Symptome sind etwa ungewöhnliche Unruhe, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, rote und trockene Haut oder ein getrübtes Bewusstsein bis hin zur Bewusstlosigkeit.
Ein Sonnenstich dagegen entsteht durch längere direkte Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf. Dabei wird die Hirnhaut gereizt, wodurch ähnliche Symptome wie bei einer Hirnhautentzündung auftreten. Kleinkinder sind besonders gefährdet, eine Kopfbedeckung schützt davor.
Damit es gar nicht erst zu ernsten Krankheitszeichen kommt, sollten folgende Verhaltensregeln bei anhaltender Hitze beachtet werden:
- Trinken Sie ausreichend alkoholfreie Getränke – auch ohne Durst: Wasser, Fruchtsaft.
- Tragen Sie leichte, nicht einengende Bekleidung in hellen Farben (Baumwolle), sowie einen Sonnenhut.
- Halten Sie sich draußen möglichst im Schatten auf.
- Tätigkeiten im Freien sollten auf Morgen- und Abendstunden beschränkt werden. Vermeiden Sie nach Möglichkeit tagsüber besondere körperliche Belastungen, auch Sport.
- Verschaffen Sie sich Abkühlung durch eine kühle Dusche, ein kühles Bad oder Fußbad.
- Lassen Sie niemals Kinder oder gesundheitlich geschwächte Personen in einem geparkten Fahrzeug zurück, auch nicht für kurze Zeit!
- Besondere Vorsicht gilt bei der Einnahme von Medikamenten und Erkrankungen, da diese die Regulierung der Körpertemperatur beeinträchtigen können. Im Zweifelsfall sollte der Hausarzt kontaktiert werden.
Das Landesgesundheitsamt empfiehlt auch in diesem Jahr wieder allen Pflegeeinrichtungen, -diensten und pflegenden Angehörigen in Niedersachsen das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zur Warnung vor starker oder extremer Hitze. Per E-Mail-Newsletter können die Hitzewarnmeldungen des DWD kostenfrei abonniert werden. Das System ermöglicht eine schnelle Warnung sowie eine An- und Abmeldung durch die Nutzer selbst.
Weitere Informationen sowie Faltblätter zum Thema Sommerhitze (und wie man sich davor wirksam schützen kann) gibt es im Internet unter:
www.nlga.niedersachsen.de > Umweltmedizin > Weitere Umweltthemen > Sommerhitze
Auf dieser Seite finden Sie auch den Link zur Anmeldung für die Hitzewarnmeldungen des DWD.