Vertreterinnen und Vertreter von Grundschule, Architektenbüro und Stadtverwaltung bei symbolischer Schlüsselübergabe am 25. August
Langenhagen (pm). Die Hermann-Löns-Schule hat ab sofort die Hoheit über das Einzeldenkmal an der Niedersachsenstraße inne. Die umfangreiche Sanierung des 1901 eingeweihten Schulgebäudes ist abgeschlossen; die baurechtliche Abnahme ist erfolgt. Vertreterinnen und Vertreter der Grundschule, von „Pfitzner Moorkens Architekten“ und des Verwaltungsvorstandes trafen sich deshalb am Donnerstag, 25. August, zur symbolischen Schlüsselübergabe.
„Für mich ist das ein ganz besonderer Moment“, sagt Schulleiterin Petra Adolf. „Als ich 2010 hier als Schulleiterin angefangen habe, hat mich von Anfang an der Altbau fasziniert. Darum freut es mich umso mehr, dass dieses historische Gebäude nun endlich wieder im neuen Glanz erstrahlt – innen ebenso wie außen. Das Tolle dabei: Der Charme dieses Gebäudes bleibt erhalten und wird sogar, nach Abschluss aller Arbeiten noch mehr betont.“
Das Ergebnis überzeugt. Darin sind sich Langenhagens Erster Stadtrat Carsten Hettwer, Sozial- und Schuldezernentin Eva Bender sowie Serge Moorkens und Claudine Mertens von „Pfitzner Moorkens Architekten“ mit Schulleiterin Adolf einig. Wo einst verschachtelte Räume vorhanden waren, ermöglicht jetzt eine klare Struktur, einzelne Bereiche eine eindeutige Funktion zuzuordnen. Die zuvor verteilten Verwaltungsräume wurden zentral im Erdgeschoss zusammengeführt. Das erste Obergeschoss bietet Platz für fünf Klassenräume, die überwiegend im Ganztagsbereich genutzt werden. Das Dachgeschoss bleibt Fachräumen für Werken, Musik oder PC vorbehalten. Zudem befinden sich dort die Bücherei sowie eine Lehrküche. „Diese klare Gliederung wird uns, unseren Schülerinnen und Schülern eine einfache Orientierung ermöglichen“, sagt Adolf.
„Ich bin glücklich, wie gut es allen Beteiligten gelungen ist, dieses Gebäude, das ein wichtiges Stück der Historie Langenhagens ist, zu erhalten und entsprechend der heutigen Bedürfnisse und Ansprüche eines Schulbetriebs in die Gegenwart zu transformieren“, berichtet Hettwer. „Diese besondere Kombination aus denkmalgeschütztem Gebäude und des im kommenden Jahr fertiggestellten Neubaus werden sicherlich auch weitere Generationen von Lehrkräften, Schülerinnen und Schüler tolle Erinnerungen an ihre Grundschulzeit bescheren.“
„Wir sind dankbar und stolz, dass wir einen Teil der Geschichte und der Zukunft dieses Gebäudes mitprägen durften“, ließ Tilman Graupner ausrichten. Er hatte für „Pfitzner Moorkens Architekten“ die Projektleitung inne, konnte an der symbolischen Schlüsselübergabe aber leider nicht teilnehmen. „Wir freuen uns auf die Vollendung dieses herausragenden Bauensembles mit der Fertigstellung des Neubaus im Frühling / Sommer 2023.“
Zeitgleich mit dem neuen Einzeldenkmal sollte ursprünglich auch der Neubau fertig sein. Und lange Zeit sah es auch danach aus, dass beide Bereiche zum Start des Schuljahres 2022/23 bezogen werden konnten – trotz Corona-Pandemie, Materialengpässen und Lieferschwierigkeiten. Doch dann brannte es auf der Baustelle des Neubaus. Vieles war so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass es komplett erneuert werden musste. Ein Großteil des Schadens übernimmt die Versicherung, sodass die Gesamtkosten von unter 20 Millionen voraussichtlich gehalten werden können.
Doch dieser Wermutstropfen trübte niemandem die Stimmung während der symbolischen Schlüsselübergabe. Denn bereits mit Inbetriebnahme des Einzeldenkmals erzielt die Stadt eine wichtige Stärkung der Langenhagener Schullandschaft. „Mit der Umsetzung dieses Baus geht eine weitere Ganztagsgrundschule an den Start. Die Ausweitung des Ganztagsangebotes ist eine zeitgemäße Antwort auf die Bedürfnisse von Familien und Schülerinnen und Schülern in Langenhagen“, freut sich Bildungsdezernentin Bender. „Wir bauen die Schulkindbetreuung in Langenhagen qualitativ und quantitativ aus und sind somit gut für die Zukunft aufgestellt. Dies betrifft auch den Rechtsanspruch auf Schulkindbetreuung ab 2026.“
Wissenswert
- Das Einzeldenkmal ist ein Schulgebäude in norddeutscher Klinkerarchitektur aus dem Jahr 1901 mit einem Erweiterungsanbau (Westflügel) aus dem Jahr 1910
- Grundfläche beträgt ca. 650 Quadratmeter. Das Gebäude hat 3 Vollgeschosse und einen Spitzboden.
- Bauzeit betrug unter zwei Jahren (Entkernungsmaßnahmen ab Herbst 2020 und Fertigstellung Sommer 2022)
- Dach, Fassade und Fenster wurden nach historischen Unterlagen und in Abstimmung mit der Denkmalpflege saniert
- Haustechnik und sämtliche Oberflächen im Inneren wurden erneuert
- Die Innenräume wurden mit warmen, natürlichen und hellen Oberflächen mittels Linoleumfußboden, Holzwolledecken und Holzeinbaumöbeln gestaltet.
- Im Erdgeschoss ist die Verwaltung mit Nebenräumen verortet, sodass dieser Bereich für außenstehende Personen schnell und gut auffindbar ist.
- Im 1. Obergeschoss sind die Allgemeinen Unterrichtsräume sowie eine Schülertoilettenanlage positioniert. Der Flurbereich ist als Lernlandschaft / Lernflur mit festeingebauten Möbeln und Garderoben realisiert
- Die Fachräume (Musik, Werken, Informatik) sowie die Lehrküche und die Bibliothek sind im Dachgeschoss verortet.
- Über den neu eingebrachten Aufzug sind alle öffentlich zugänglichen Bereiche barrierefrei erreichbar.