Johanniter fordern bessere Nutzung der Kompetenzen von Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern

Johanniter-Einsatz
Symbolbild: Johanniter-Einsatz - Quelle: Johanniter/Martin Bühler

Reform der Notfallversorgung: Kompetenzen von Rettungsdienstpersonal stärker einbinden

Berlin (redk). Die Johanniter-Unfall-Hilfe setzt sich weiterhin vehement für eine verbesserte Notfallversorgung und optimale Arbeitsbedingungen für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter ein. Angesichts der bevorstehenden Reform der Notfallversorgung kritisieren die Johanniter, dass der Rettungsdienst kaum berücksichtigt wird, obwohl er eine zentrale Rolle in der präklinischen Versorgung spielt.

„Unsere Mitarbeitenden leisten jeden Tag Großartiges“, betont Thomas Mähnert, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe. „Mit der Einführung des Berufsbildes der Notfallsanitäterin und des Notfallsanitäters haben wir vor über zehn Jahren die höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst etabliert. Doch leider werden deren Fähigkeiten noch immer nicht voll ausgeschöpft.“

Die Johanniter fordern daher, dass Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter ihre erlernten Fähigkeiten rechtssicher und flächendeckend anwenden dürfen. Ein zentraler Aspekt ist dabei, dass diese weitreichenden Fähigkeiten auch in Notfalleinsätzen ohne akute Lebensgefahr eingesetzt werden dürfen.

„Die Ausbildung zum Notfallsanitäter ist bundeseinheitlich geregelt. Alle starten mit denselben Fähigkeiten ins Berufsleben. Dennoch gibt es in der Praxis regional viele unterschiedliche Regelungen für die präklinische Notfallversorgung“, erklärt Kevin Grigorian, Geschäftsbereichsleiter Rettung & Medizinische Dienste in der Bundesgeschäftsstelle der Johanniter-Unfall-Hilfe.

Ein Beispiel ist die medikamentöse Schmerzlinderung, die in einigen Bundesländern nur in Anwesenheit eines Notarztes erlaubt ist, in anderen hingegen nicht. Wären Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter grundsätzlich zur Medikamentengabe berechtigt, könnten Zeit und Ressourcen effizienter genutzt werden.

„Patientinnen und Patienten könnten so schneller und besser versorgt werden, Rettungsmittel würden effizienter eingesetzt und stünden schneller wieder für andere Notfälle zur Verfügung. Daher ist es essentiell, den Rettungsdienst in die Reform der Notfallversorgung einzubeziehen“, so Grigorian, selbst Notfallsanitäter und Rechtsanwalt.

Über die Johanniter-Unfall-Hilfe

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit mehr als 31.000 Beschäftigten, rund 46.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und knapp 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein bedeutendes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.

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