Kampfmittelbeseitigung in Misburg-Süd erfolgreich abgeschlossen

Feuerwehr
Symbolbild Feuerwehr - © Carl-Marcus Müller

Freilegung und Entschärfung der Fliegerbombe erfolgte problemlos

Hannover (pm). Am gestrigen Montag wurde im hannoverschen Stadtteil Misburg-Süd auf einem Baugrundstück in der Kreisstraße ein Verdachtspunkt für Kampfmittel untersucht. Hierbei konnte eine britische Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg freigelegt und danach erfolgreich entschärft werden. Insgesamt waren mehr als 460 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und Kampfmittelbeseitigungsdienst im Einsatz.

Im Zuge von technischen Sondierungsarbeiten wurde der Verdachtspunkt auf der Restfläche des bereits im Juli von einer Kampfmittelbeseitigungsmaßnahme betroffenen Baugrundstückes lokalisiert. Um den Verdachtspunkt weiter untersuchen zu können, war dessen weitere Freilegung erforderlich. Hierbei fand sich am heutigen Montagabend die britische Fünf-Zentner-Fliegerbombe mit Heckzünder.

Für die Freilegung und Entschärfung der Fliegerbombe erfolgte die Einrichtung eines Sicherheitsbereiches mit einem Radius von rund 1.000 Metern um den Fundort. Betroffen von der Evakuierungsmaßnahme im östlichen Hannover waren etwa 6.000 Bürger*innen sowie ein Alten- und Pflegeheim. Um 16:00 Uhr begannen die Einsatzkräfte damit, den Evakuierungsbereich zu räumen, wobei u.a. auch Lautsprecherwagen zum Einsatz kamen. Die Misburger Bevölkerung arbeitete hierbei vorbildlich mit, nur in sehr wenigen Fällen mussten die Einsatzkräfte Situationen deeskalieren.

Insgesamt suchten 177 Bürger*innen die Betreuungsstelle in den Sporthallen des Schulzentrums Misburg auf. Für 31 Personen kamen dabei Krankentransportwagen zum Einsatz. Die Betreuungsstelle wurde umfangreich mit Hygienemitteln und Mund-Nase-Schutz ausgestattet. Für Fälle, bei denen nach kontaktloser Messung der Körpertemperatur ein Anfangsverdacht bestand, stand ein Schnelltest-Team bereit. Für 16 Personen aus dem Evakuierungsbereich, die sich aufgrund einer Quarantäneanordnung des Fachbereiches Gesundheit der Region Hannover aktuell in häuslicher Quarantäne befanden, wurde eine Unterbringung unter Quarantänebedingungen in einem örtlichen Hotel organisiert.

Alle Einsatzkräfte wurden vor Einsatzbeginn einem Corona-Schnelltest unterzogen, der in allen Fällen negativ ausfiel.

Um 18:56 Uhr meldeten die Räumkräfte Sicherheit im Evakuierungsgebiet. Die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Niedersachsen (KBD) konnten mit ihren Arbeiten beginnen. Bei der Entschärfung der britischen Fünf-Zentner-Bombe setzte der KBD eine sogenannte Raketenklemme ein, um den Heckzünder aus dem Bombenkörper zu entfernen.

Um 20:42 Uhr meldete der Sprengmeister des KBD die erfolgreiche Entschärfung der Fliegerbombe und die Bürger*innen konnten wieder in ihre Wohnungen und Einrichtungen zurückkehren.

Feuerwehrchef Dieter Rohrberg betonte: „Ich möchte mich bei den mehr als 460 Helferinnen und Helfer der Hilfsorganisationen, der Polizei, des Kampfmittelbeseitigungsdienstes und der Feuerwehr bedanken. Auch das umsichtige Verhalten der Bevölkerung hat wesentlich zum Erfolg dieser Kampfmittelbeseitigungsmaßnahme beigetragen“. Weiterhin fügte er an: „Die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Organisationen und Behörden war beispielhaft. Die Intensität der damaligen Luftangriffe im Osten von Hannover macht es wahrscheinlich, dass auch zukünftig immer wieder mit der Räumung gefährlicher Fliegerbomben gerechnet werden muss.“

Der Einsatz war gegen 21:30 Uhr abgeschlossen, als die letzten Bewohner*innen wieder in ihre Wohnungen zurückgekehrt waren. Beim Bürgertelefon gingen insgesamt 480 Anrufe ein.

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