Region will Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT mit 3,6 Millionen Euro unterstützen

Regionspräsident Steffen Krach und Dr. Agnes Genewein, Vorständin der Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt.
Regionspräsident Steffen Krach und Dr. Agnes Genewein, Vorständin der Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt. - Quelle: Region Hannover/Pförtner

Regionspräsident Krach: „Unverzichtbar für Gesundheitsversorgung in der Region“

Region Hannover (pm). Die Region Hannover soll die Stiftung Hannoverschen Kinderheilanstalt – Trägerin des Kinder- und Jugendkrankenhauses AUF DER BULT – in diesem Jahr mit 3,6 Millionen Euro unterstützen. Das schlägt Regionspräsident Steffen Krach vor. In einem Pressegespräch zusammen mit Dr. Agnes Genewein, Vorständin der Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt, hat er die Überlegungen am Donnerstag, 25. August 2022, vorgestellt. Ein entsprechender Beschluss der politischen Gremien steht noch aus und könnte am 27. September 2022 in der Regionsversammlung gefasst werden.

Hintergrund ist das Defizit in Höhe von 3,6 Millionen, das die Stiftung Hannoverschen Kinderheilanstalt im Jahr 2021 erwirtschaftet hat. „Wir hatten pandemiebedingt erhebliche Einnahmeausfälle“, sagte Dr. Genewein. „Die Ausgleichzahlungen des Bundes konnten das nicht kompensieren.“ Krach unterstrich die besondere Bedeutung des Kinder- und Jugendkrankenhauses in der Versorgungslandschaft. „Die Klinik hat als Versorger für Kinder und Jugendliche ein Alleinstellungsmerkmal in der Region Hannover und ist für uns unverzichtbar. Kein anderes Krankenhaus erfüllt dieses Profil“, sagte der Regionspräsident. „Die Region Hannover muss sicherstellen, dass ein medizinisches Angebot auch für die Jüngsten vorgehalten wird. Die Pandemie und schwierige Rahmenbedingungen für Kinderkrankenhäuser haben dazu geführt, dass das Leistungsniveau des Krankenhauses ohne Unterstützung angepasst werden müsste. Das heißt, die Versorgung in der Region in einem besonders sensiblen Bereich würde eingeschränkt. Das können wir nicht riskieren. Mit dieser Entscheidung ist auch ein Hilferuf in Richtung Bundesregierung von einem der renommiertesten Kinderkliniken in Deutschland verbunden: Die Finanzierung, insbesondere der Kinder-Krankenhäuser, muss sich schnell und nachhaltig verbessern.“ 

Grundlage für die finanzielle Unterstützung soll ein Betrauungsakt der Region Hannover zugunsten der Hannoverschen Kinderheilanstalt über eine Dauer von drei Jahren sein. Das heißt, dass die Region Hannover die Kinderheilanstalt mit der Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen in der Region Hannover betraut und im Gegenzug zunächst das Defizit für das 2021 ausgleicht. „Wir können nicht ausschließen, dass weitere Zahlungen in den Folgejahren notwendig werden“, sagte Krach. Die Zustimmung der Gremien vorausgesetzt, könnte die Region Hannover im Bedarfsfall weitere Unterstützungen in Millionenhöhe zur Verfügung stellen. Im Gegenzug dafür soll die Region Hannover dann am Kinderkrankenhaus als Anteilseigner beteiligt werden. Im Rahmen der geplanten Betrauung erhält die Region Hannover bereits einen Sitz im Aufsichtsrat der Stiftung – so der Vorschlag. „Das Ganze steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung nicht nur der Regionsversammlung, sondern – falls auch in den nächsten Jahren Unterstützung notwendig wird – auch der Kommunalaufsicht“, unterstreicht Regionspräsident Krach. Der Zustimmung bedarf es auch von den Gremien der Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt. Region und Stadt Hannover sind bereits mit insgesamt vier Vertretern im Kuratorium der Stiftung vertreten.

Dr. Genewein betont: „Wir sind dankbar, dass die Region Hannover uns als Bürgerstiftung in dieser schwierigen Lage zur Seite steht. Wir appellieren aber an die Bundesebene, die Krankenhausfinanzierung neu aufzustellen und auch die Finanzierung pädiatrischer Angebote neu zu denken.“

Vorheriger ArtikelBerberlöwin aus Marokko im Erlebnis-Zoo Hannover eingetroffen
Nächster Artikel„Klicken“ für den neuen, grünen Bahnhofsvorplatz