Landeshauptstadt erhält 111 neue Sirenenstandorte für Bevölkerungswarnung

Bis zum 4. Quartal 2024 sollen in Hannover 111 neue Sirenenstandorte für die Bevölkerungswarnung aufgebaut werden. Die Feuerwehr stellte heute den ersten Standort auf dem Dach der IGS Roderbruch vor.
Bis zum 4. Quartal 2024 sollen in Hannover 111 neue Sirenenstandorte für die Bevölkerungswarnung aufgebaut werden. Die Feuerwehr stellte heute den ersten Standort auf dem Dach der IGS Roderbruch vor. © Bernd Günther / BG-PRESS.de

Beginn der Errichtung eines Sirenenwarnnetzes in Hannover

Hannover (ots). Am heutigen Montag erfolgte der offizielle Startschuss zur Errichtung des Sirenenwarnnetzes in der Landeshauptstadt Hannover. Der Erste von 111 Standorten wurde bereits fertiggestellt. Bis Ende 2024 soll dann das flächendeckende Sirenennetz vollständig einsatzbereit sein.

Die veränderte geostrategische Bedrohungslage, aber auch eingetretene Naturkatastrophen haben offenbart, dass die Möglichkeit einer umfassenden Bevölkerungswarnung ein wichtiger Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge ist. Um diese Bevölkerungswarnung effizient gestalten zu können, ist ein möglichst breit angelegter Mix an Warnmitteln erforderlich. Um in diesem Bereich optimal aufgestellt zu sein, hat der Rat der Landeshauptstadt Hannover (LHH) im Oktober 2021 den Beschluss zur Errichtung eines flächendeckenden Sirenenwarnnetzes in der LHH gefasst.

Nach intensiven Planungen und einer öffentlichen Ausschreibung konnte nun der erste von insgesamt 111 Sirenenstandorten fertiggestellt werden. Alle Sirenen werden auf städtischen Grundstücken oder Gebäuden errichtet werden. Im ersten Bauabschnitt sollen bis Jahresende ca. 40 Anlagen errichtet werden. Im zweiten Bauabschnitt ist bis ins vierte Quartal 2024 die vollständige Fertigstellung des Sirenenwarnnetzes in der LHH geplant. Bis zum Anfang der 1990er-Jahre existierte ein umfassendes Sirenenwarnnetz des Bundes. So gab es damals rund 180 Sirenen in der LHH. Durch die vorherrschenden politischen Rahmenbedingungen wurden diese Sirenen aus Kostengründen im Auftrag des Bundes bis Mitte der 1990er Jahre vollständig zurückgebaut.

Im Rahmen einer Pressekonferenz am ersten Sirenenstandort, der Integrierten Gesamtschule Roderbruch, zeigte sich der Erste Stadtrat, Finanz-, Ordnungs- und Feuerwehrdezernent Dr. Axel von der Ohe froh über die Optimierung der Bevölkerungswarnung: „Wir sind in Hannover an das modulare Warnsystem des Bundes angeschlossen. Über dieses Warnsystem können wir schnell eine Vielzahl an Warnmitteln wie z.B. die Warn-App Katwarn und das Cell Broadcast sowie Warnmultiplikatoren, beispielhaft die Rundfunkanstalten, erreichen. Dieses Warnkonzept wird nun effektiv durch das Sirenennetz verbessert. An dieser Stelle gilt es festzuhalten, dass die Investition in das Sirenennetz eine Investition in die Sicherheit unserer Bürger*innen in der Landeshauptstadt Hannover ist“.

Der Direktor der Feuerwehr Hannover Christoph Bahlmann würdigte die gelungene Planungsleistung, sah aber auch noch Handlungsbedarf: „Die Errichtung eines flächendeckenden Sirenennetzes in einer Stadt unserer Größe ist technisch nicht trivial. Deshalb sind wir froh, dass wir dank des guten Zusammenspiels unseres Bereiches Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement mit dem Planungsbüro und der errichtenden Firma heute den Startschuss geben können. Wichtig ist es nun, die Bevölkerung über das neue Warnmittel, die Sirenensignale und die erforderlichen Verhaltensweisen im Falle einer Warnung umfassend zu informieren“.

Die Auslösung der Sirenen erfolgt aus der Regionsleitstelle Hannover. Nach der Anbindung des Sirenennetzes an das modulare Warnsystem des Bundes können bei entsprechenden überregionalen Gefahrenlagen auch die Lagezentren des Landes und des Bundes dieses Warnmittel nutzen. Das Investitionsvolumen für das Sirenennetz beläuft sich auf ca. 5 Millionen Euro, wobei voraussichtlich ca. 1,16 Millionen durch Fördergelder des Landes Niedersachsen refinanziert sind.

Unter der Federführung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) erfolgt jährlich am zweiten Donnerstag im September der bundesweite Warntag. So wird in diesem Jahr am 14.09.2023 ab 11 Uhr über das modulare Warnsystem des Bundes eine Probewarnung ausgesendet. Neben den bekannten Warn-Apps wird auch das Cell Broadcast, also die direkte Ansteuerung von Mobiltelefonen, Teil der Probewarnung sein. Ab 11:45 h ist die Entwarnung vorgesehen, aus technischen Gründen kann derzeit über Cell Broadcast noch keine Entwarnung erfolgen.

Weiterführende Informationen zum Warntag gibt es beim BBK: https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Bundesweiter-Warntag/bundesweiter-warntag_node.html