Langenhagen erinnert an die Opfer des Zweiten Weltkrieges

Gedenken an den 1. September 1939. Rathausinnenhof Langenhagen.
Themenfoto: Gedenken an den 1. September 1939 - Rathausinnenhof Langenhagen. - © Müller / LGHNews

Kranzniederlegung vor dem Rathaus

Langenhagen (pm). Am 1. September 2024 um 11 Uhr gedachten die stellvertretenden Bürgermeisterinnen Elke Zach und Ulrike Jagau der Opfer des Zweiten Weltkrieges. An der Stele im Innenhof des Rathauses legten sie einen Kranz sowie Blumen nieder. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung in diesem Jahr vom Musikverein Godshorn.

In ihrer Ansprache hob Ulrike Jagau die Wichtigkeit des Gedenktages hervor: „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir Deutsche uns auch nach so vielen Jahren immer wieder des entsetzlichen Unrechts bewusst bleiben, das damals begangen wurde.“ Sie fügte hinzu: „Wir müssen unsere Kinder und Enkel warnen, damit solche Gewalttaten nie wieder von deutschem Boden ausgehen.“ Jagau betonte, dass die gegenwärtige Weltlage die Dringlichkeit unterstreicht, sich der Geschichte zu erinnern und religiöse, politische oder gesellschaftlich motivierte Angriffe zu verhindern. Im Anschluss sprachen Elke Zach und Ulrike Jagau vor allen Anwesenden Fürbitten.

Das Gedenken an den Beginn des Zweiten Weltkrieges ist in Langenhagen ein fester Bestandteil der städtischen Erinnerungskultur. Am 1. September 1939 markierte der Beschuss der Danziger Westerplatte durch ein deutsches Kriegsschiff den Beginn des Krieges. Dieser forderte bis 1945 weltweit etwa 46 Millionen Menschenleben, darunter knapp 28 Millionen Zivilisten. Auch Langenhagen blieb nicht verschont: In der Gemeinde fielen über 400 Soldaten, mehr als 100 Personen wurden vermisst. Über 200 Fliegerangriffe trafen die Stadt, bei denen weitere 65 Zivilisten ums Leben kamen. Viele der Bomben, die auf Langenhagen fielen, waren ursprünglich für Ziele in Hannover bestimmt. Da die Piloten diese Bomben dort nicht abwerfen konnten, ließen sie die „überflüssigen“ Sprengkörper oft auf dem Rückflug über Langenhagen fallen, um ihr Flugzeug zu erleichtern. Dadurch wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges mehr als zwei Drittel Langenhagens zerstört.