Stadtverwaltung Langenhagen informiert über Verzögerungen bei Gymnasium und Hermann-Löns-Schule
Langenhagen (pm). Die geplanten Fertigstellungstermine der beiden Neubauten für das Gymnasium und die Hermann-Löns-Schule sind nicht zu halten. Wie die Stadtverwaltung Langenhagen am Donnerstag, 21. April, in der Sitzung des „technischen Schulbauausschusses“ informierte, gibt es zu viele Risikofaktoren, um einen Bezug der zwei neuen Gebäude für die weiterführende Schule und die Grundschule nach den Sommerferien gewährleisten zu können.
Die Schulleitungen und die Verwaltung haben nun folgende Vorgehensweisen abgestimmt:
Das Gymnasium Langenhagen wird den Neubau an der Theodor-Heuss-Straße im Frühjahr 2023 beziehen. Dann wechseln alle Jahrgänge in eins in das komplette Gebäudeensemble, bestehend aus Schul- und Sporttrakt. Bislang war eine Teilinbetriebnahme für die Jahrgänge 5 bis 7 nach den Sommerferien angedacht; alle weiteren Jahrgänge sollten sukzessive den Neubau beziehen.
Die Hermann-Löns-Schule wird das Denkmal nach den Sommerferien beziehen können. „Der Start des Ganztagsbetriebs ist sicher“, sagt Erster Stadtrat Carsten Hettwer. Die Sanierung des gegen 1900 errichteten Bestandsgebäudes ist im Zeitplan; es fehlen lediglich ein paar Restarbeiten. Anders verhält es sich im Neubau. Dort hatte es im Dezember 2021 gebrannt. Um den Umfang der beim Brand entstandenen Schäden im Neubau zu ermitteln, hatte die Verwaltung Gutachten beauftragen müssen. Das Ergebnis: Vieles ließ sich nicht mehr sanieren, weshalb Bereiche bis auf den Rohbauzustand zurückgesetzt werden mussten.
„An manchen Stellen mussten wir quasi wieder von vorne anfangen, Bauabläufe neu ordnen und mit einzelnen Handwerksbetrieben, die ihre Leistung ja bereits erbracht hatten, neu verhandeln“, so Hettwer. Alles zusammen geht einher mit einem erheblichen zeitlichen und finanziellen Mehraufwand. „Aktuell rechnen wir mit Mehrkosten von gut einer Million Euro für die Brandsanierung.“ Und das, obwohl die Versicherung einen Großteil des Schadens übernehmen wird.
Bereits verbaute Materialien ersetzen zu müssen, ist generell ärgerlich. Es stellt jedoch angesichts der aktuellen Lage eine besondere Herausforderung dar. Materialengpässe und sehr lange Lieferzeiten belasten nach wie vor die gesamte Bauwirtschaft und sorgen in vielen Teilen für Verzögerungen – auch am Gymnasium-Neubau. „Natürlich rechnet die Stadt wie alle Bauherren Risikozuschläge bei Kosten und Zeiten aller Bauprojekte ein. Doch auf solche Ausmaße, wie sie mit der Corona-Pandemie und nun auch dem Ukraine-Krieg einhergehen, war niemand vorbereitet“, berichtet Hettwer.
Die neuen Zeitpläne für Gymnasium und Hermann-Löns-Schule werden sich auch auf andere städtische Bauvorhaben auswirken: Das Gymnasium wird die modularen Räume an der Friedrich-Ebert-Schule länger nutzen müssen. Damit stehen diese erst später anderen Schulen zur Verfügung. „Angesichts dieser und auch anderer Auswirkungen haben wir uns schweren Herzens, für die späteren Bezugstermine für beide Schulneubauten entschieden. Doch in der aktuellen Situation ist es das einzige Sinnvolle. Die Entscheidung konnte nicht erst wenige Tage vor einem geplanten Betriebsbeginn getroffen werden.“