Pistorius: „Auch der aktuelle Einsatz mit unter anderem zwei Löschflugzeugen aus Italien am Brocken in Sachsen-Anhalt belegt, dass wir in Deutschland schnell Flugzeuge für großflächige Waldbrandeinsätze anschaffen und in den Einsatz bringen müssen“
Hannover (pm/red). Am gestrigen Abend (05.09.2022) besucht der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, kurz die während des Waldbrandeinsatzes am Brocken in Sachsen-Anhalt vom Flughafen Braunschweig aus startenden Besatzungen zweier Löschflugzeuge aus Italien. Dabei möchte sich Minister Pistorius für deren Einsatz bedanken. Hintergrund: Seit dem Wochenende gibt es einen großflächigen Vegetationsbrand am Brocken in Sachsen-Anhalt. Auch Feuerwehren und eine Polizeihubschrauber-Einheit aus Niedersachsen unterstützen dabei. Die beiden italienischen Löschflugzeuge kommen im Rahmen des EU-Projektes „RescEU“ zur gegenseitigen Unterstützung bei Vegetationsbränden zum Einsatz.
Minister Pistorius: „Seit Wochen folgt ein großer Waldbrand auf den nächsten in Deutschland. Der Klimawandel überholt die bisherigen Realitäten und Planungen und zeigt, dass wir viel mehr tun müssen als bisher. Die Erfahrungen dieses Sommers müssen endlich zu der Sichtweise führen, dass Waldbrände keine saisonalen und regionalen Unglücke sind. Diese Art von Feuern werden angesichts einer immer trockeneren Vegetation und immer wärmeren Temperaturen zukünftig zur Dauerherausforderung. Dafür müssen wir jetzt Vorsorge treffen – für die Sicherheit der Menschen, für unsere Natur und auch für unsere Einsatzkräfte. Das ist aber nur möglich, wenn wir deutlich mehr investieren als bisher schon geplant. Die Anschaffung von Löschflugzeugen muss jetzt endlich höchste Priorität bekommen. Ich fordere bereits seit längerem eine gemeinsam aus EU-, Bundes- und Landesmitteln finanzierte Einheit von Löschflugzeugen, die als Teil der gemeinsamen europäischen Kapazitätsreserve für den Katastrophenschutz (RescEU) in Dienst gestellt wird. Niedersachsen will hier gerne seinen Anteil leisten und bei der Stationierung einer solchen Flotte unterstützen. Die zentrale Lage und die starken Strukturen des niedersächsischen Brand- und Katastrophenschutzes bieten sich für die Stationierung einer solchen Flotte sehr gut an. Ich werde das Thema auch bei der Besprechung der A-Innenministerkonferenz in der nächsten Woche mit der Bundesinnenministerin ganz oben auf die Agenda setzen. Den italienischen Einsatzkräften müssen wir dankbar dafür sein, dass sie die Kameradinnen und Kameraden in Sachsen-Anhalt mit ihren besonderen Fähigkeiten unterstützen. Ich stehe auch in direktem Austausch mit der Innenministerin von Sachsen-Anhalt, Tamara Zieschang, die sich heute bei mir ausdrücklich für die Unterstützung der niedersächsischen Feuerwehren und Polizeikräfte bedankt hat. Diese besondere Wertschätzung möchte ich auf diesem Wege an unsere Kräfte weitergeben.“