Einlasssituation ist dank einer zusätzlichen Halle entzerrt
Region Hannover (pm). Für die angekündigten Impfstofflieferungen im zweiten Quartal ist das gemeinsame Impfzentrum von Landeshauptstadt Hannover gerüstet: In der Halle 26 steht jetzt eine weitere Fläche von 7000 Quadratmetern zur Verfügung, in der seit Montag die Aufnahmeformalitäten abgewickelt werden und ausreichend Platz für Wartesituationen geschaffen ist. „Wir haben in den vergangenen Wochen die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen bis zu zwei Stunden vor dem Termin da sind. Dadurch haben sich zum Teil Schlangen vor dem Eingang gebildet. Die zusätzliche Halle ermöglicht es, die Einlasssituation zu entzerren“, sagt Dr. Axel von der Ohe, Finanz- und Ordnungsdezernent der Landeshauptstadt Hannover.
Darüber hinaus stehen inzwischen zwölf sogenannte Impfzüge mit jeweils vier Impfplätzen bereit. „Aktuell sind acht Impfzüge in Betrieb. Die Planung sah aber von Anfang an die Möglichkeit einer Erweiterung auf zwölf oder sogar noch mehr Impfzüge vor“, erläutert Cordula Drautz, Finanz- und Gebäudedezernentin der Region Hannover. „Wenn die Lieferung des Impfstoffs aufgestockt wird, können wir den Betrieb sofort hochfahren.“ Bis zu 50.000 Impfungen pro Woche sind das Ziel. Auch ausreichend Personal stehe zur Verfügung, betont von der Ohe: „Beim medizinischen Personal gibt es ein großes Interesse, hier zum Einsatz zu kommen. Um die Personaleinsätze vernünftig koordinieren zu können, hilft es aber nicht, wenn Interessenten nur für wenige Stunden verfügbar sind.“
Einen kleinen Dämpfer hatte die Impfkampagne in dieser Woche durch den überraschenden Stopp der Nutzung des Vakzins von Astrazeneca erhalten. „Wir hatten das Glück, den Ausfall kurzfristig durch eine zusätzliche Lieferung des Impfstoffs Moderna ausgleichen zu können“, sagt Drautz. „Aber solche Ereignisse werfen schnell die ganze Planung durcheinander. Bei 3000 Terminen am Tag ist das eine Herausforderung.“ Auch die Umstellung der Impfintervalle habe einigen Koordinierungsaufwand gekostet. Die zweite Impfung mit Biontech/Pfizer und Moderna wird jetzt nach sechs Wochen verabreicht, mit Astrazeneca nach zwölf Wochen. „Diese Änderung erlaubt es uns, in den nächsten Wochen mehr Erstimpfungen durchzuführen“, sagt von der Ohe. Glücklicherweise, so der Ordnungsdezernent der Landeshauptstadt, hat der Bundesgesundheitsminister gestern Abend verkündet, dass in der Impfkampagne auch zukünftig auf Astrazeneca gesetzt werden kann. Drautz weist aber auch darauf hin, dass Astrazeneca nur etwa ein Viertel der angekündigten Lieferungen ausmache. „Der weitaus größte Teil der Menschen wird mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft.“
Neben den älteren Einwohnerinnen und Einwohnern hatten Stadt und Region in der vergangenen Woche auch die Beschäftigten von Grund- und Förderschulen und von Kitas ins Visier genommen. Bislang liegen Rückmeldungen von rund 6000 Lehrkräften vor, die sich impfen lassen wollen. Die Impfkampagne wird auch am Wochenende fortgesetzt. Am Sonnabend haben rund 900 Erzieherinnen und Erzieher sowie rund 600 Ärztinnen und Ärzte die Chance haben sich impfen zu lassen, am Sonntag herrscht normaler Impfbetrieb über das Terminvergabeportal. Am Sonntag, 21. März, nutzen auch Regionspräsident Hauke Jagau und Hannover Oberbürgermeister Belit Onay die Möglichkeit, das Impfzentrum zu besuchen und sich selbst ein Bild zu machen.