Anstieg bei Herz-, Lungen- und Lebendspenden – Transplantationen für Kinder und Jugendliche nehmen zu
Fünfjährige Rukeia unter den Empfängerinnen
Hannover (redk). Das Transplantationszentrum der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat im Jahr 2024 insgesamt 332 Organe transplantiert. Zu den Empfängerinnen gehört auch die fünfjährige Rukeia, die ein neues Organ erhielt. Trotz eines leichten Rückgangs von knapp fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr (348 Transplantationen) stieg die Zahl der Transplantationen bei Herz und Lunge, der Lebendspenden sowie der Transplantationen bei Kindern und Jugendlichen.
Zu den transplantierten Organen gehörten 23 Herzen, 104 Lungen, 76 Lebern, 125 Nieren und vier Bauchspeicheldrüsen. Besonders hervorzuheben ist, dass 34 der transplantierten Nieren und acht der Lebern aus Lebendspenden stammten. Im Bereich der Kinder- und Jugendtransplantationen gab es einen Anstieg: 52 der 332 transplantierten Organe gingen an junge Patientinnen und Patienten, im Vergleich zu 40 im Jahr 2023.
„1970 erhielt das erste Kind an der MHH eine Niere. Seitdem konnte die Lebenserwartung und die Lebensqualität der behandelten Kinder ständig verbessert werden“, sagt Prof. Dr. Dieter Haffner, Direktor der Klinik für Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen. Insgesamt haben in den vergangenen 54 Jahren mehr als 2.100 Kinder und Jugendliche an der MHH ein neues Organ erhalten: 85 Herzen, 197 Lungen, 851 Nieren, 966 Lebern und eine Bauchspeicheldrüse.
Das MHH-Transplantationszentrum verzeichnete 2024 einen besonders positiven Trend bei der Zahl der Lungentransplantationen, die sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern und Jugendlichen zunahm. In Deutschland wird die Lungentransplantation bei Kindern und Jugendlichen ausschließlich an der MHH durchgeführt. So erhielten zehn Kinder und Jugendliche, darunter Rukeia, im vergangenen Jahr eine neue Lunge. Besonders bemerkenswert ist, dass das MHH eines der größten Lungentransplantationsprogramme in Europa betreibt.
„Die enge Zusammenarbeit über die Fachgrenzen hinweg hat es uns 2024 ermöglicht, 23 Herzen und sogar 104 Lungen zu transplantieren – das sind deutlich mehr als im Vorjahr. Zehn Kinder und Jugendliche haben dabei eine Lunge erhalten“, sagt Prof. Dr. Arjang Ruhparwar, Direktor der MHH-Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie (HTTG). „Das ist eine tolle Teamleistung!“
„Stellvertretend für alle Mitarbeitenden des Transplantationszentrums und im Namen unserer Patientinnen und Patienten bedanke ich mich herzlich bei den Organspenderinnen und -spendern und ihren Angehörigen“, sagt Professor Dr. Moritz Schmelzle, Leiter des Transplantationszentrums und der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie. „Ihre Entscheidung rettet Leben.“
Die Zahl der nach dem Tod gespendeten Organe in Deutschland ist laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation von 2.877 im Jahr 2023 auf 2.854 im Jahr 2024 leicht gesunken. An der MHH warten dennoch weiterhin über 1.000 Menschen auf ein Organ; bundesweit sind es knapp 8.300. Die Geschichte von Rukeia ist ein Beispiel dafür, wie lebensrettend eine Organspende sein kann.