Myanmar: Nothilfeaktion für Vertriebene nach Kämpfen mit dem Militär

Myanmar: Nothilfeaktion für Vertriebene nach Kämpfen
Nach Kämpfen im Bundesstaat der Karen flohen rund 15.000 Menschen in die Wälder oder über die thailändische Grenze. Die Johanniter unterstützen sie mit lebensnotwendigen Hilfsgütern. - Quelle: Johanniter Unfall Hilfe e.V./KDHW

Johanniter stellen 10.000 Euro für Soforthilfemaßnahmen bereit

Berlin (ots). Lay Kay Kaw, eine Stadt im Bezirk Myawaddy im Bundesstaat Kayin, wurde am 14. Dezember vom burmesischen Militär gestürmt und nahm mindestens 20 Aktivisten gefangen. Die Stadt in der Nähe der thailändischen Grenze ist Zufluchtsort für viele Regierungsmitarbeitende, die sich seit Beginn des Putsches am 1. Februar 2021 an der Bewegung für zivilen Ungehorsam (CDM) beteiligt hatten.

Während der Erstürmung kam es zu Kämpfen zwischen der Karen National Liberation Army (KNLA) und dem Militär. Die Bevölkerung in der Region, vor allem ältere Menschen, Frauen und Kinder wurden evakuiert. „Rund 5000 Menschen flohen in die Wälder und Städte im myanmarischen Grenzgebiet. Etwa 10.000 Menschen überquerten die Grenze und kamen in der thailändischen Grenzstadt Mae Sot unter“, sagt Helen Guillermo, Johanniter-Landesbüroleiterin für Myanmar.

Hilfsgüter zur Erstversorgung

Gemeinsam mit ihren Partnern Karen Department of Health and Welfare (KDHW) und dem Committee for Internally Displaced Karen People (CIDKP) unterstützen die Johanniter die Vertriebenen aus Lay Kay Kaw, die jetzt in Plaw T‘ Poh nahe der thailändischen Grenze untergekommen sind. „Sie mussten all ihr Hab und Gut zurücklassen und stehen vor dem Nichts. Jetzt im Winter sind sie dringend auf Lebensmittel, Wasser, Unterkünfte und Medikamente zur Versorgung von Verletzungen angewiesen,“ berichtet ein Mitarbeitender von KDHW. Die Johanniter haben für die Sofortmaßnahmen 10.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Hintergrund

Lay Kay Kaw ist eine Stadt im Bundesstaat Karen und liegt rund 15 Kilometer von der Bezirkshauptstadt Myawaddy sowie fünf Kilometer von der thailändischen Grenze entfernt. In der Stadt leben zirka 4000 Einwohner. Das Gebiet wird von der Karen National Union (KNU) kontrolliert. Die Johanniter haben hier gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation KHDW das örtliche Gesundheitszentrum gebaut und betrieben. Finanziert werden die Aktivitäten vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Über die Johanniter-Auslandshilfe

Die humanitäre Hilfe im Ausland ist eine satzungsgemäße Aufgabe der Johanniter-Unfall-Hilfe. Sie wird durch die Johanniter-Auslandshilfe umgesetzt. In 11 Länderbüros und in Berlin arbeiten mehr als 280 internationale und lokale Mitarbeitende. Die Johanniter sind seit 13 Jahren in Myanmar tätig und unterstützen vor allem in den Gebieten mit ethnischen Minderheiten, wie Karen, Chin und Shan State, die Bevölkerung.

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