Schnelles Eingreifen der Einsatzkräfte verhindert schwere Krawalle nach Zweitliga-Partie – mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet
Hannover (pm/redk). Nach Abpfiff der Zweitliga-Partie zwischen Hannover 96 und dem SV Darmstadt hat die Polizei Hannover am Samstagnachmittag ein gewaltsames Aufeinandertreffen rivalisierender Fangruppen verhindert. Nur durch schnelles und konsequentes Agieren der Einsatzkräfte konnte eine Eskalation mit zahlreichen Verletzten und erheblichen Sachschäden vermieden werden.
Nach bisherigen Erkenntnissen verließen rund 150 sogenannte Risikopersonen der Heimszene nach Spielende das Stadion und bewegten sich zunächst in Richtung Arthur-Menge-Ufer. Plötzlich drehte sich die Gruppe jedoch um und steuerte den Schützenplatz an – offenbar mit dem Ziel, in Richtung Südkurve zu gelangen, wo zeitgleich Anhänger der Gastmannschaft den Bereich verließen und in Reisebusse stiegen. Auf dem Weg dorthin vermummte sich die Gruppierung und legte Handschuhe an, was auf eine gezielte Auseinandersetzung schließen lässt.
Einsatzkräfte der Polizei konnten die Gruppe zunächst in Richtung Lavesallee abdrängen. Etwa 20 Personen durchbrachen eine Polizeikette und versuchten weiter, in Richtung Gästebereich vorzudringen. Die Polizei stoppte die Gruppe rechtzeitig. Gleichzeitig stellten Beamtinnen und Beamte rund 130 weitere Personen im Bereich Ihmeufer/Ohestraße fest, die sich ebenfalls auf den Weg zu den Gästefans gemacht hatten. Unter Einsatz polizeilichen Zwangs konnte ein weiteres Vordringen verhindert werden. Ein Beamter wurde dabei leicht verletzt.
Im Zuge der Maßnahmen wurde ein beschädigter Funkstreifenwagen festgestellt, vermutlich durch einen Tritt. Auch ein Bürger meldete eine Sachbeschädigung an seinem Pkw, die durch einen Hannover-96-Anhänger verursacht worden sein soll.
Parallel dazu kam es auch im Lager der Gästefans zu aggressivem Verhalten. Anhänger des SV Darmstadt versuchten ab 15:30 Uhr, beim Erblicken von Hannover-96-Fans zu diesen vorzudringen. Einige verließen dazu ihre bereits besetzten Reisebusse. Die Polizei schritt konsequent ein, um ein direktes Aufeinandertreffen zu verhindern. Dabei wurden Einsatzkräfte mit Bechern beworfen. Eine Polizeibeamtin erhielt zwei Schläge gegen den behelmten Kopf. Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs und tätlichen Angriffs wurden eingeleitet.
Neben diesen Vorfällen registrierte die Polizei zwei weitere relevante Ereignisse im Stadionumfeld. So meldete der Ordnungsdienst eine Körperverletzung, bei der ein TV-Mitarbeiter von einer bislang unbekannten Person geschlagen worden sein soll. Zudem identifizierten Einsatzkräfte einen Tatverdächtigen, der im Stadion den sogenannten Hitlergruß zeigte. Der Mann leistete bei seiner Festnahme erheblichen Widerstand. Gegen ihn wurden zwei Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Durch das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte konnten weitere gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fußballfans verhindert und die Sicherheit rund um das Stadion gewährleistet werden.










