Rettungskräfte üben den Ernstfall – Traumatag 2025 in Langenhagen

Rettungskräfte üben den Ernstfall – Traumatag 2025 in Langenhagen
Rettungskräfte üben den Ernstfall – Traumatag 2025 in Langenhagen. - Foto: Claudett Minaya Vialet/JUH

Notfallsanitäter-Auszubildende und Feuerwehr proben realistische Einsatzszenarien in Langenhagen

Langenhagen (pm/redk). Ein abgetrenntes Bein, eine eingeklemmte Person und Verletzte in der Windschutzscheibe: Beim Traumatag 2025 haben heute angehende Notfallsanitäter:innen und freiwillige Feuerwehrleute in Langenhagen realitätsnah den Umgang mit Traumapatienten und die technische Hilfeleistung trainiert.

Realistische Szenarien fordern Einsatzkräfte heraus

In einer Werkstatt lodern Flammen, Schreie durchbrechen die Stille. „Hilfe, es tut weh!“ ruft eine Frau, ihre Haut ist schwer verbrannt. Eine weitere Verletzte schreit ebenfalls um Hilfe – ein Stahlstab hat sich durch ihren Brustkorb gebohrt. Wenig später eilen Einsatzkräfte der Johanniter sowie der Ortsfeuerwehren (OW) Langenhagen und Engelbostel herbei, löschen das Feuer, retten die Verletzten und beginnen mit der Versorgung. Der Anblick lässt an ein schweres Unglück denken, doch alles ist für den ‚Traumatag‘ inszeniert – eine Übung für die Notfallsanitäter-Auszubildenden im dritten Lehrjahr und die jungen Feuerwehrleute.

rettungskräfte üben den ernstfall – traumatag 2025 in langenhagen
rettungskräfte üben den ernstfall – traumatag 2025 in langenhagen. – foto: kjell raschke / feuerwehr langenhagen

„Die Schreie, das Blut, die ganze Szenerie. Es fühlt sich an wie ein echter Einsatz“, sagt Irina Rudolph, NotSan-Auszubildende. Auch Jasmin Mäter, Auszubildende zur Notfallsanitäterin, bestätigt: „Ein Polytrauma habe ich im Berufsalltag noch nicht erlebt. In der Übung konnte ich unsere gemeinsame Struktur anwenden und habe gemerkt, worauf ich noch stärker achten muss.“

Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr

Insgesamt waren sieben realistische Einsatzlagen vorbereitet – jeweils mit zwei Verletzten. Neben einem abgetrennten Bein gehörten auch eine eingeklemmte Person im Fahrzeug und Verletzte in der Windschutzscheibe zu den Szenarien. Elf Auszubildende aus Rettungswachen in Langenhagen, Garbsen und Wunstorf stellten sich gemeinsam mit 20 Feuerwehrmitgliedern den Übungen. Für jedes Szenario rückten Rettungskräfte in Zweierteams mit Rettungswagen an, während die Feuerwehr die technische Hilfeleistung übernahm.

Vorbereitung auf Prüfung und Berufsalltag

Für die NotSan-Auszubildenden dient der Tag als intensive Vorbereitung auf die anstehende Abschlussprüfung und den Berufsalltag. Für die Ortsfeuerwehren bietet sich die Möglichkeit, verschiedene Einsatzfunktionen zu erproben. „Wer möchte kann sich in verschiedenen Funktionen ausprobieren, um zu testen, ob diese für sie infrage kommen“, erklärt Justin Schütte, Gruppenführer der OW Langenhagen.

Planung und Sicherheit im Fokus

Die Vorbereitungen für den Traumatag liefen rund fünf Monate. „Diesmal sind wir noch schneller und strukturierter in unserem Zeitplan, wegen der neuen Aufteilung der Einsatzkräfte“, berichtet Oliver Schütte, Gruppenführer der OW Langenhagen. Auch die Sicherheit der Teilnehmenden hat höchste Priorität. „Dass wir bei der Ortsfeuerwehr üben können, ermöglicht es uns, die Szenarien unter sicheren und kontrollierten Bedingungen durchlaufen zu lassen“, betont Laura Blanke, stellvertretende Teamleiterin Rettungsdienst.

Erinnerung an den Mitinitiator Jens Bachmann

Der Traumatag geht auf die Initiative der Johanniter Jens Bachmann und Can Yilmaz sowie des Feuerwehrmanns Oliver Schütte zurück. Bachmann ist in diesem Jahr nach längerer Krankheit verstorben, sein Engagement bleibt für alle Beteiligten jedoch präsent. „Wir führen die Übung nun zum fünften Mal durch. Für uns ist es noch persönlicher geworden. Wir möchten bewahren, was Jens aufgebaut hat“, sagt Nils Hoffmeyer, stellvertretender Teamleiter Rettungsdienst.

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