Alkohol und Drogen am Steuer bleiben zentrales Unfallrisiko
Hannover (pm/redk). Im Rahmen der europaweiten ROADPOL-Kampagne „Alcohol and Drugs“ hat die Polizeidirektion Hannover an zwei Tagen intensive Verkehrskontrollen durchgeführt. Auf Autobahnen und im Stadtgebiet wurden hunderte Fahrzeuge überprüft. Die Bilanz zeigt zahlreiche Verstöße, untersagte Weiterfahrten und eine hohe Zahl eingeleiteter Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren.
Die Polizeidirektion Hannover hat am 20. und 21.12.2025 im Rahmen der europaweiten ROADPOL-Kampagne „Alcohol and Drugs“ gezielte Verkehrskontrollen in der Region Hannover durchgeführt. Ziel der Maßnahmen war es, alkohol- und drogenbedingte Gefahren frühzeitig zu erkennen und die Verkehrssicherheit nachhaltig zu erhöhen.
An den Kontrollen beteiligten sich neben Einsatzkräften aus Hannover auch Polizeibeamtinnen und -beamte aus anderen Teilen Niedersachsens sowie aus mehreren weiteren Bundesländern. Unterstützt wurden sie von Mitarbeitenden des Zolls, des Gewerbeaufsichtsamts, der Führerscheinstelle der Landeshauptstadt Hannover und des Bundesamtes für Logistik und Mobilität (BALM).
446 kontrollierte Fahrzeuge auf Autobahn und im Stadtgebiet
Während der Kontrolltage auf der Autobahn 2 sowie im Stadtgebiet Hannover überprüften die Einsatzkräfte insgesamt 446 Fahrzeuge. Dabei kamen sowohl mobile Kontrollen als auch stationäre Kontrollstellen zum Einsatz. Die Maßnahmen erwiesen sich als wirkungsvoll, da zahlreiche Verstöße festgestellt wurden, darunter auch gravierende Fälle.
Schwerwiegende Einzelfälle festgestellt
Ein besonderer Fall betraf einen weißrussischen Fahrer, der einen Pkw unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln führte. Zwar legte er eine österreichische Fahrerlaubnis vor, diese war jedoch zu Unrecht ausgestellt. Der Mann war somit nicht berechtigt, ein Kraftfahrzeug zu führen. Zudem bestand gegen ihn ein Vorführhaftbefehl des Landes Sachsen, da er zuvor nicht zu einer Gerichtsverhandlung erschienen war. Er wurde in Gewahrsam genommen.
Gegen 00:15 Uhr fiel ein Pkw durch deutlich überhöhte Geschwindigkeit auf. Es kam beinahe zu einer Kollision mit einem Taxi, zudem missachtete der Fahrer eine rote Ampel. Eine Atemalkoholmessung ergab 1,01 Promille. Der Führerschein wurde beschlagnahmt und eine Blutprobe angeordnet.
E-Scooter-Unfall unter Alkoholeinfluss
Gegen 02:41 Uhr verunfallte ein 17-jähriger E-Scooter-Fahrer so schwer, dass er in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Es bestand der Verdacht einer Alkoholisierung. Aufgrund der Verletzungen war eine Atemalkoholmessung nicht möglich, es wurde eine Blutprobe entnommen. Der Vorfall verdeutlicht die erheblichen Risiken von Fahrten mit E-Scootern unter Alkohol- oder Drogeneinfluss.
Weitere Verstöße auch nach Kontrollende
Auch nach dem offiziellen Ende der Kontrollen stellten zwei Beamte auf dem Weg zu ihrer Dienststelle drei weitere Fahrzeugführer fest, die offenbar unter dem Einfluss von Alkohol und THC standen. Gegen zwei Fahrer wurden Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr eingeleitet. Ein weiterer Fahrer verstieß gegen das für ihn geltende Alkoholverbot, da er unter 21 Jahre alt war.
Umfangreiche Gesamtbilanz
Insgesamt ließen die Beamtinnen und Beamten 45 Blutentnahmen durchführen und untersagten 53 Fahrzeugführenden die Weiterfahrt. Es wurden 51 Strafverfahren wegen des Verdachts des Führens von Fahrzeugen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss eingeleitet. Hinzu kamen drei Anzeigen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, eine Anzeige wegen Urkundenfälschung sowie jeweils ein Strafverfahren wegen Bedrohung, wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz, wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und drei Verfahren wegen Drogenbesitzes. Darüber hinaus wurden 130 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.









