Ehrenamtlich einsatzbereit: Saison der Johanniter-Motorradstaffeln offiziell gestartet

Stauhilfe-Saisoneröffnung 2024 - © -M. Müller / LGHNews

Rund 70 Einsatzkräfte auf 18 Maschinen im Einsatz – Landespolizeipräsident Axel Brockmann wertschätzt ehrenamtliches Engagement der Einsatzkräfte

Hannover (pm/redk). Die intensivierte Reisezeit 2024 auf den deutschen Straßen beginnt rund um die Osterfeiertage. In diesen Tagen sind erneut lange und stressige Staus auf den Autobahnen zu erwarten. Um den Autofahrern auf den Straßen zu helfen, haben die Johanniter-Motorradstaffeln bereits letzte Woche ihren Einsatz begonnen. In dieser Saison werden knapp 70 ehrenamtliche Mitglieder der Johanniter aus den Standorten Ahlhorn, Hannover, Hildesheim, Northeim, Salzgitter, Bremen und Schwarmstedt mit insgesamt 18 Motorrädern bis zum Ende der Herbstferien im Einsatz sein. Die offizielle Saisoneröffnung der Motorradstaffeln der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) Landesverband Niedersachsen/Bremen fand heute im ADAC Fahrsicherheitszentrum in Hannover/Laatzen (Region Hannover) statt.

An der gestrigen Eröffnung nahmen neben den ehrenamtlichen Fahrern auch der niedersächsische Landespolizeipräsident Axel Brockmann sowie Stefan Radmacher, Mitglied des Vorstands der Johanniter-Unfall-Hilfe Niedersachsen/Bremen, und Michael Weber, Sprecher des geschäftsführenden Vorstands des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, teil.

Landespolizeipräsident Brockmann betonte die Bedeutung der Johanniter-Motorradstaffeln angesichts des erhöhten Verkehrsaufkommens und der damit verbundenen Risiken: „Mehr als 14.000 Unfälle ereigneten sich 2022 auf den Autobahnen in Niedersachsen. Die Polizei möchte auch mit Unterstützung ihrer Netzwerkpartner insbesondere das schwere Unfallgeschehen nachhaltig reduzieren. Der Osterreiseverkehr hat begonnen. Trotz des erhöhten Stauaufkommens gilt für jedermann: vorausschauend fahren, einen kühlen Kopf bewahren und nicht ablenken lassen. Um das angestrebte Ausflugsziel oder den Urlaubsort sicher zu erreichen ist es wichtig, auch in stressigen Situationen Ruhe zu bewahren. Die Stauhelfenden unterstützen die Reisenden in den verschiedensten Problemlagen, erkennen abzusichernde Gefahrenstellen und treffen Erstmaßnahmen. Für diesen wichtigen Einsatz möchte ich mich auch im Namen der niedersächsischen Polizei herzlich bedanken. Ihr ehrenamtlicher Einsatz ist ein wichtiger Baustein für das gesellschaftliche Gemeinwohl und ohne dieses freiwillige Engagement wäre die Johanniter-Stauhilfe nicht möglich. Der Einsatz der Stauhelfenden verdient den größten Respekt.“

Stauhilfe-Saisoneröffnung 2024
Stauhilfe-Saisoneröffnung 2024 – © M. Müller / LGHNews

Die Motorräder sind entlang der Bundesautobahnen 1, 2 und 7 sowie im Bereich des Autobahnkreuzes der Autobahnen 7 und 2 bis hin zur A 27, A 28 und A 29 unterwegs, um im Notfall zu helfen und die Autobahnpolizei zu unterstützen. Die ehrenamtlichen Fahrer kümmern sich um Reisende, die Erste Hilfe benötigen oder mit ihren Fahrzeugen liegengeblieben sind. Sie sichern Unfallstellen schnell ab, organisieren Abschleppdienste und unterstützen bei der Bildung von Rettungsgassen. Außerdem versorgen sie Familien im Stau mit Erfrischungen und Kinderspielzeug.

Johanniter-Landesvorstand Stefan Radmacher hob die Bedeutung des Ehrenamtes hervor: „Die Bilanz in der letzten Saison zeichnet sich durch rund 4.700 ehrenamtliche Einsatzstunden, mehr als 145.000 gefahrenene Kilometer und gut 1.100 Hilfsleistungen aus. Das ist schon ein besonderes Ehrenamt bei der JUH. Unsere Einsatzkräfte gehen Wochenende für Wochenende auf ihre Maschinen und begeben sich freiwillig in den Verkehr auf die Autobahnen. Letzendlich, um Menschen in Problem- oder Notsituationen zu helfen.“ Die JUH investiert dafür rund 100.000 Euro Eigenmittel pro Jahr in Niedersachsen/Bremen. Etwa 20 Prozent der Kosten werden durch Sponsoren gedeckt, der Rest durch eigene Haushaltsmittel wie Mitgliedsbeiträge oder Einnahmen aus Sanitätsdiensten. Die Unterstützung und Spenden sind daher wichtig, damit die Ehrenamtlichen und ihre Motorräder mit Rettungsmaterialien zuverlässig im Einsatz sein können.

Seit 2012 leistet auch der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt erhebliche Unterstützung, indem er das Engagement der JUH-Stauhelfer finanziell fördert und allen Fahrern der Staffel die Teilnahme an einem Intensiv-Training im ADAC Fahrsicherheitszentrum Hannover/Laatzen ermöglicht.

Michael Weber, Sprecher des geschäftsführenden Vorstands, erläuterte das Engagement: „Zwei Reisewochenenden hatten wir bereits in den Osterferien und damit auch die ersten Staus. Richtig voll wird es allerdings erst zum Höhepunkt der Osterreisewelle am Gründonnerstag und am Karfreitag. Unserer Staubilanz für das Jahr 2023 können wir entnehmen, dass die Menschen offensichtlich nach wie vor am liebsten mit dem Auto verreisen. Insbesondere an den Ferien- und an den langen Feiertagswochenenden gab es häufig Stillstand. Allein in den niedersächsischen Sommerferien waren es beispielsweise 13.985 Staukilometer auf den Autobahnen und damit rund 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Engpässe gibt es erfahrungsgemäß vor allem immer dort, wo Baustellen sind. Und davon haben wir so einige auf den wichtigen Ferienautobahnen A 1 und A 7. Umso dankbarer sind wir den Stauhilfe-Teams der Johanniter-Unfall Hilfe für ihren ehrenamtlichen und unermüdlichen Einsatz. Mit schneller Hilfe und Rat stehen sie den Reisenden in Stresssituationen zur Seite und haben bestimmt schon so manchen Urlaub gerettet. Darum ist es uns ein großes Anliegen, mit unserer Unterstützung und den Fahrsicherheitstrainings erneut dazu beizutragen, dass die Teams sicher durch die Saison kommen.“

Nach einer Andacht und einem Segensgebet für die Einsatzkräfte der Polizei und der JUH durch Johanniter-Landespfarrerin Inge Matern folgte eine Trainingseinheit für die Zweiradfahrer unter Anleitung eines ADAC-Instruktors auf dem Gelände des Fahrsicherheitszentrums.

Weitere Informationen zu den Motorradstaffeln der Johanniter-Unfall-Hilfe finden Sie unter: www.johanniter.de/motorradstaffel-nb.