THW Hannover/Langenhagen trainiert anspruchsvolle Rettungseinsätze in Mellendorf

Mit schwerem Gerät wird ein Wanddurchbruch erstellt
Mit schwerem Gerät wird ein Wanddurchbruch erstellt. - Foto: THW Hannover/Langenhagen / Pierre Graser

Realistische Übung: Einsatzkräfte proben Rettung von Verschütteten

Hannover/Langenhagen (redk). Die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) Hannover/Langenhagen haben am Freitagabend in einem Abrisshaus in Mellendorf eine umfangreiche Übung zur Ortung und Rettung von Verschütteten durchgeführt. Ziel der realitätsnahen Einsatzübung war es, alternative Zugangswege zu eingeschlossenen Personen zu schaffen und deren sichere Bergung zu trainieren.

Unfälle, bei denen Menschen verschüttet werden, stellen Rettungskräfte weltweit vor große Herausforderungen. Oftmals sind direkte Zugänge zu den Betroffenen versperrt, sodass Rettungsteams Wände oder Decken durchbrechen müssen. In Mellendorf konnte die Bergungsgruppe des THW genau dieses Szenario unter realistischen Bedingungen üben.

Zunächst übernahm die Fachgruppe Ortung die Suche nach Verletzten im Übungsobjekt. Da einige Räume nicht direkt erreichbar waren, wurde eine kleine Erkundungsbohrung mithilfe eines Gesteinsbohrhammers gesetzt. Durch das entstandene Loch kam eine Search-Cam zum Einsatz, um den unzugänglichen Bereich zu inspizieren. Nachdem eine Person gefunden wurde, schuf die Bergungsgruppe mit schwerem Gerät einen Wanddurchbruch, um die Rettung einzuleiten. Unterstützung leistete dabei ein Baufachberater, der wertvolle Hinweise zur Bausubstanz und potenziellen Gefahrenquellen gab.

Da das Treppenhaus nicht begehbar war, erfolgte der Abtransport der Verletzten über eine schiefe Ebene. Eine weitere Herausforderung war die Befreiung einer unter einer rund 1 Tonne schweren Eisenplatte eingeklemmten Person. Hier wurde der Rettungsspreizer mit einer stabilen Unterfütterung aus Holzbalken eingesetzt. Zudem musste eine zwischen zwei Bauschuttcontainern eingeklemmte Person befreit werden – eine Aufgabe, die äußerste Präzision erforderte, um weitere Verletzungen zu vermeiden.

Für eine sichere Arbeitsumgebung sorgte die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung, die das Übungsgelände ausleuchtete. Der Zugtrupp koordinierte die einzelnen Fachgruppen und hielt die Lagekarte aktuell.

Da sich für THW-Kräfte nur selten die Gelegenheit bietet, Mauerdurchbrüche unter realistischen Bedingungen zu üben, war die Ausbildung in Mellendorf eine wertvolle Erfahrung.

Das THW Hannover/Langenhagen bedankte sich ganz herzlich bei der Firma ABR Abbruch & Tiefbau GmbH für die Bereitstellung des Übungsobjekts.

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