Zeugenaufruf: Angebliche Wunderheilerinnen erbeuten Erspartes einer Seniorin aus Ronnenberg

Polizei
Symbolbild: Polizei-Zeugenaufruf - © Müller/LGHNews

Der sogenannte „Budscho-Trick“ richtet sich in der Regel an russischstämmige Opfer

Hannover (ots). Bereits am Mittwoch, 06.04.2022, haben zwei kriminelle Frauen mit osteuropäischem Migrationshintergrund mit dem „Budscho-Trick“ eine 73-Jährige aus Ronnenberg betrogen. Schließlich tauschten die Täterinnen unbemerkt eine vierstellige Geldsumme gegen wertlose Papierschnipsel aus und verschwanden. Zeugen gesucht.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Kriminalpolizei Hannover erledigte eine 73-jährige Frau aus Ronnenberg am 06.04.2022 ihren Einkauf in einem russischen Supermarkt an der Badenstedter Straße in Hannover. Auf dem Weg zur nahegelegenen Haltestelle „Am Soltekampe“ sprach sie gegen 14:00 Uhr eine Frau in ihrer russischen Muttersprache an. Demnach sei die Seniorin verhext und müsse geheilt werden. Gemeinsam mit einer weiteren angeblichen Wunderheilerin redeten sie auf die 73-Jährige ein und begleiteten sie mit der Stadtbahn nach Empelde. Wie unter Hypnose fühlte sich die Dame genötigt, der Aufforderung nachzukommen ihre Ersparnisse aus ihrer Wohnung zu holen. Schließlich übergab die gläubige Seniorin gegen 15:30 Uhr nahe der S-Bahnstation Empelde einen mit Geldscheinen gefüllten Umschlag.

Unmittelbar nach der Übergabe tauchte plötzlich aus einem Gebüsch ein unbekannter Mann auf und fragte die Ronnenbergerin auf Russisch nach dem Weg. Währenddessen wickelte eine Täterin das Geld in ein Handtuch ein und gab es der Seniorin zurück. Sie erhielt die Anweisung, das Handtuch unter ihr Kopfkissen zu legen und es dort zu belassen sowie mehrere Tage nicht zu sprechen, sonst würde sie sterben.

Am nächsten Morgen entdeckte die 73-Jährige in dem Handtuch nur Papierschnipsel und erstattete Anzeige bei der Polizei. Die Beamten ermittelt nun wegen Trickdiebstahls und bitten um Zeugenhinweise. Der sogenannte „Budscho-Trick“ richtet sich in der Regel an russischstämmige Opfer und wird auch durch Täterinnen russischer Herkunft verübt.

Die erste Täterin sprach akzentfrei russisch und wird auf etwa 30 bis 35 Jahre geschätzt. Sie ist etwa 1,68 Meter groß, von normaler bis kräftiger Statur und hatte kurzes blondes Haar mit dunklen Spitzen und dunkelbraune Augen. Zur Tatzeit trug sie einen hellen Wollmantel sowie ein um die Hüfte gebundenes weiß-graues Tuch als Rock.

Auch die zweite Täterin sprach akzentfrei russisch. Sie ist etwa 50 Jahre alt.

Die Ermittler vermuten, dass der ortsunkundige Mann ebenfalls zur Tätergruppierung gehört und durch seine Ablenkung die Tat ermöglichte. Er ist etwa 60 Jahre alt und hatte dunkles Haar mit grauem Ansatz. Auch er sprach russisch und hatte dunkle Augen.

Zeugenhinweise nimmt der Kriminaldauerdienst Hannover unter der Telefonnummer 0511 109-5555 entgegen.

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