Stadt Langenhagen begeht den „Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“
Langenhagen (pm). Gewalt gegen Frauen kann viele Formen haben: von Beleidigungen, Demütigungen und Einschüchterungen über Vergewaltigungen und Zwangsheirat bis hin zu Frauenhandel und Mord. „Viele Gründe, die Situation an diesem Aktionstag besonders in den Fokus zu rücken – denn statistisch gesehen stirbt jeden dritten Tag eine Frau in Deutschland durch Gewalt durch den Partner oder Ex-Partner“, sagt Sabrina Krinitzky, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Langenhagen.
Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
Am 25. November jeden Jahres ist der „Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“. Deshalb soll Langenhagen auch in diesem Jahr wieder Orange leuchten. „Aber auch wir sind von der Notwendigkeit des Energiesparens nicht ausgenommen“, so Krinitzky, „Deshalb haben wir uns etwas anderes ausgedacht.“ Dazu hat die Stein-Dame am Rathaus-Brunnen für diesen Tag ein neues, oranges Gewand bekommen. Ringsherum hat Krinitzky gemeinsam mit Langenhagens 1. Stadträtin Eva Bender und Mitgliedern des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt Kerzen angezündet – erinnernd an jeden Femizid des Jahres 2020, allein in Deutschland waren das 139. Femizid bezeichnet die gezielte und geplante Tötung der Frau, weil sie eine Frau ist.
Hinschauen statt Wegschauen
„Gewalt gegen Frauen betrifft uns alle. Wer wegsieht, schützt nur den Täter oder die Täterin. Wir alle müssen hinsehen, hinhören und zuhören – nur so können wir etwas verändern“, mahnt Bender an diesem Tag.
Außerdem wird für einige Wochen am Rathaus die Fahne der UN Women Deutschland sowie ein Banner mit der Nummer des Hilfetelefons sichtbar sein. Bis zum 10. Dezember hängt die Telefonnummer auch erstmalig am Haus der Jugend und damit einem weiteren sehr zentralen Platz in der Stadt. Dort können sich Frauen, auch ganz anonym, an 365 Tagen im Jahr, 24 Stunden am Tag Hilfe holen und das in 17 Sprachen, auch für Frauen mit Hörbeeinträchtigung. In Langenhagen finden von Gewalt betroffene Frauen zusätzlich Hilfe beim Beratungszentrum Ophelia. Telefonisch und vor Ort unterstützen die Beraterinnen, sprachliche Barrieren können mithilfe von Dolmetscherinnen überwunden werden.
Plakat-Aktion von Schülerinnen und Schülern der IGS Süd macht auf das wichtige Thema aufmerksam
Auch die Plakat-Aktion von Schülerinnen und Schülern der IGS Süd macht noch bis zum 4. Dezember auf das wichtige Thema aufmerksam. Insgesamt 80 Mal hängen die fünf Siegermotive des Wettbewerbs im Langenhagener Stadtgebiet. Der Wahlpflichtkurs Kunst des 10. Jahrgangs hatte sich in vielen Unterrichtseinheiten mit dem Thema OrangeDay und Gewalt gegen Frauen auseinandergesetzt und die eigenen Gedanken dazu in Bilder gefasst.
„Wir freuen uns, wenn Fotos der Plakate, Banner oder Kerzen in den sozialen Medien unter dem Hashtag des Hilfetelefons „#schweigenbrechen“ geteilt werden“, schließt Krinitzky und hofft auf Aufmerksamkeit auch über den Aktionstag hinaus.