Die Region Hannover informiert
Hannover (red). Die aktuelle Hochwasserlage ist in Niedersachsen immer noch sehr angespannt. Nachfolgend ein paar aktuelle Informationen zur Lage in der Region Hannover.
Statement von Ministerpräsident Stephan Weil zur Hochwasserlage in Niedersachsen:
„Die Hochwasserlage in Niedersachsen ist landesweit sehr angespannt. Das war heute das Ergebnis eine Videokonferenz mit Landesbranddirektor Dieter Ruhrberg und den Regierungsbrandmeistern. Gemeinsam haben wir uns in der Nähe von Northeim den Dammdurchbruch an der Rhume angesehen, einem normalerweise sehr ruhigem Gewässer. Gewaltige Wassermassen fließen dort jetzt zum Glück in den ‚Großen See‘, der von Stunde zu Stunde noch größer wird.
Die Okertalsperre im Harz ist bereits zu mehr als 100 Prozent gefüllt. Über den Überlauf der Staumauer wird mehr als doppelt so viel Wasser in die Oker abgegeben, wie an normalen Tagen. Das belastet die Hinterlieger. Allerdings scheint zumindest vorerst eine weitere Verschlechterung nicht zu drohen.
Auch im Landkreis Hildesheim ist die Lage extrem angespannt. Besonders betroffen sind Sarstedt und Ruthe, dort ist der Katastrophenfall festgestellt worden.
Die Lage ist überall schwierig, aber dank des überragenden Engagements von zehntausenden Feuerwehrleuten und Mitgliedern der Hilfsorganisationen alles in allem aktuell unter Kontrolle. Überall in Niedersachsen sind aus den vorangegangenen Hochwasserlagen erkennbar die richtigen Schlüsse gezogen worden sind. Es sind die richtigen Hilfsmittel vor Ort und die richtigen Einsatzkonzepte werden verfolgt. Viele der Maßnahmen, die in den vergangenen Jahren ergriffen wurden, bewähren sich.
Aber leider sind wir noch nicht über den Berg und Entlastungsmaßnahmen an einer Stelle führen anderswo zu einer Verschärfung der Lage.
Noch ist dieses Hochwasser nicht vorbei, wir werden einen langen Atem benötigen.
Wir brauchen deswegen auch weiterhin das großartige Engagement all derjenigen, die vielerorts gegen das Hochwasser kämpfen. Mein herzlicher Dank gilt den Haupt- und Ehrenamtlichen der Feuerwehren und der Hilfsorganisationen in Niedersachsen, aber auch den vielen Bürgerinnen und Bürgern die in großer Zahl mit anpacken, etwa beim Befüllen von Sandsäcken. Die Landesregierung unterstützt dieses Engagement auch weiterhin mit allen ihren Möglichkeiten.“
Sachstand am heutigen 26.12.2023 – 14.00 Uhr:
Hannover (pm). Der Kleine Einsatzstab der Region Hannover tagt weiterhin regelmäßig und hat die Prognosen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), die Pegelstände der Flüsse und die Wetterprognosen des Deutschen Wetterdienstes genau im Blick, um auf alle möglichen Entwicklungen vorbereitet zu sein.
Nach derzeitigem Stand ist eine Verschärfung der Lage in einzelnen Kommunen weiterhin nicht auszuschließen. Die Region Hannover ergreift deshalb weitere Maßnahmen:
- Gemeinsam mit den betroffenen Städten und Gemeinden erarbeitet die Region präventiv Maßnahmen für verschiedene Szenarien. Diese konzentrieren sich auf Schwerpunkte, in denen die Lage besonders angespannt ist oder sich verschärfen könnte. Ziel ist es, personelle und materielle Ressourcen möglichst effektiv dort einzusetzen, wo sie gebraucht werden.
- Um für eine verschärfte Lagen gewappnet zu sein, werden weitere Hochwasserschutzsysteme und Sandsäcke geordert.
Regionspräsident Steffen Krach: „Von Beginn an haben wir die Lage sehr genau im Blick und besprechen stetig das Vorgehen, um für verschiedene Szenarien gewappnet und jederzeit handlungsfähig zu sein. Nach wie vor sind wir in einer kritischen Situation, die sich noch verschärfen kann. Wir bitten auch alle Einwohner*innen, verantwortungsvoll mit dieser Situation umzugehen und uns zu unterstützen: Wasser sparen, gesperrte Straßen nicht befahren und die 112 nur im Notfall wählen.“
(Nachtrag 18.24 Uhr)
Die Region Hannover hat eine weitere Vorsichtsmaßnahme getroffen: Die Einheiten des Katastrophenschutzes in der Region wurden unter Einsatzvorbehalt gestellt. Dadurch ist es möglich, bei sich verändernder Lage schnellstens Rettungskräfte zu mobilisieren und so angemessen reagieren zu können, beispielsweise bei eventuellen Evakuierungen.
Außerdem noch folgender Hinweis seitens der Region Hannover: „Wir weisen in aller Deutlichkeit darauf hin, dass das Befahren von gesperrten Straßen verboten ist und konsequent ordnungs- oder strafrechtlich verfolgt wird. Die Kosten für Bergungseinsätze werden den Verantwortlichen in Rechnung gestellt.“
Aktuelles zur Hochwasserlage seitens der Feuerwehr Hannover
Hannover (ots). Es ist auch weiterhin mit einem steigenden Pegel der Leine im Bereich der Landeshauptstadt Hannover zu rechnen. Es laufen Vorbereitungen der Feuerwehr. Wir möchten die Bevölkerung auffordern, sich nicht in die bereits überfluteten Gebiete zu begeben und geringfügige Wasserschäden in Gebäuden selbstständig zu beseitigen.
Neben den Vorbereitungen auf die ansteigenden Flusspegel wird die Feuerwehr zurzeit durch eine Vielzahl an kleinen Einsatzstellen gefordert. Hierbei handelt es sich zwar um Wasserschäden, diese stehen aber nur indirekt mit der aktuellen Hochwasserlage in einem Zusammenhang. Durch die stark gesättigten Böden kann das Niederschlagswasser nicht versickern und der Grundwasserspiegel steigt an. Dies führt dazu, dass Wasser in Gebäude eindringt und die Feuerwehr alarmiert wird. Häufig handelt es sich hierbei um geringe Mengen an eingedrungenem Wasser. Bevor in diesen Fällen der Notruf der Feuerwehr gewählt wird, bitten wir unbedingt zu prüfen, inwieweit der Wasserschaden mit eigenen Mitteln beseitigt werden kann. Dies entlastet uns als Feuerwehr und hält unsere Ressourcen für größere Einsatzstellen frei. Bei geringen Mengen an Wasser in Gebäuden kann die Feuerwehr nicht tätig werden, hier stehen Eigentümer in der Verantwortung, sich eigenständig um eine Schadensbehebung zu kümmern.
„Leider müssen wir“, so teilt es die Feuerwehr mit, „trotz unserer wiederholten Aufrufe immer wieder Personen in gesperrten oder bereits überfluteten Bereichen feststellen.“
Deshalb erneut der Appell:
Vom Hochwasser geflutete Wiesen und Wege stellen eine oft unterschätzte Gefahr dar. Stolperfallen können durch das Wasser oftmals nicht erkannt werden und es besteht u. a. die Gefahr, mit der Strömung mitgerissen zu werden. Unterlassen Sie Spaziergänge und Ausflüge in betroffene Gebiete.
Fahren Sie auf gar keinen Fall in gesperrte Straßen oder Bereiche ein! Beim Befahren eines Hochwassergebietes besteht Lebensgefahr für Sie und die Einsatzkräfte, die dann zu ihrer Rettung ausrücken müssen.
Betreten Sie keine Deichanlagen oder vergleichbare Einrichtungen, die dem Hochwasserschutz dienen. Das Betreten von Deichkronen kann den Deich schwächen.
Die präventiven Hochwasserschutzmaßnahmen haben bisher größere Probleme durch den Hochwasserstand der Leine und Ihme in der Landeshauptstadt verhindert. Die Pegelstände werden beobachtet und engmaschig Kontrollfahrten in fraglichen Überflutungsbereichen durchgeführt.