Hochschule bildet erstmals Medizin-Studierende in Wissens- und Technologietransfer aus und erhält 50.000 Euro für ein neues Wahlfach
Hannover (pm). Erfolg für die Lehre an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH): Bei einer Ausschreibung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur hat die Hochschule 50.000 Euro für ein innovatives Lehrprojekt erhalten. Mit dem Geld aus dem Förderprogramm „Innovation plus“ des Landes Niedersachsen wird ein neues Lehrmodul an der MHH aufgebaut. Ziel ist es, didaktische und digitale Lehr- und Lernmethoden für das neue Wahlfach „Von der Idee zum Produkt – Wissens- und Technologietransfer“ zu entwickeln.
Das Lehrprojekt bringt erstmals Methoden zur Entwicklung von Geschäftsideen, Transferprozessen und -strategien in das Medizinstudium ein und soll den Blick der Studierenden für die Möglichkeiten schärfen, Forschungsergebnisse und Ideen für die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten in Wirtschaft und Gesellschaft zu übertragen.
„Gerade in der Medizin ist es elementar, dass Wissenschaft und Gesundheitsbereich Hand in Hand arbeiten. Erst der Transfer von Forschungsergebnissen in die Versorgung der Patientinnen und Patienten öffnet die Tür für neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, die Leben retten können“, erklärt Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur. „Ich freue mich sehr, dass die MHH auch in der Lehre diesen Bereich weiter vorantreiben möchte.“
Wissens- und Technologietransfers wird Bestandteil des Medizinstudiums
Die angehenden Medizinerinnen und Mediziner erhalten Einblick in erfolgreiche Beispiele der Translation und erwerben das nötige Handwerkszeug, um nach ihrem Studium Ideen für die medizinische Versorgung und Therapie in das Gesundheitssystem einbringen zu können. „Wir haben bereits Forscherinnen und Forschern sowie Studierenden der Lebenswissenschaften in Wissens- und Technologietransfer ausgebildet und möchten jetzt als eine der ersten Hochschulen in Deutschland dieses Wissen auch im Medizinstudium weitergeben“, erklärt der lehrverantwortliche Professor Dr. Dr. Thomas Thum, Leiter des MHH-Instituts für Molekulare und Translationale Therapiestrategien und Gründer der Cardior Pharmaceuticals GmbH.
Gemeinsam mit der Stabsstelle Forschungsförderung, Wissens- und Technologietransfer (FWT) der MHH, auf deren Initiative hin das Projekt entstanden ist, wird Professor Thum sein Wissen als Experte auf diesem Gebiet einbringen. „Je früher wir mit der Wissensvermittlung starten, desto größer ist die Chance, dass gute Ideen am Ende dem Patienten zu Gute kommen“, sagt Christiane Bock von Wülfingen, Leiterin der Stabsstelle FWT. Start des neuen Lehrangebotes für Studierende ab dem 4. Studienjahr ist im Sommer.