Welthospiztag am 12. Oktober: Zuwendung finden am Lebensende

Ehrenamtliche der Johanniter unterstützen schwer Kranke und setzen sich für ein würdevolles Sterben ein.
Ehrenamtliche der Johanniter unterstützen schwer Kranke und setzen sich für ein würdevolles Sterben ein. - Foto: Johanniter/Anika Jagodzinski

Ehrenamtliche der Johanniter begleiten Sterbende und schwer Kranke in der letzten Lebensphase. Was das bedeutet, präsentieren sie am Welthospiztag in der Innenstadt Hannover.

Hannover (pm). Wer ist an meiner Seite, wenn mein Leben zu Ende geht? Spendet Trost und hört zu, ohne zu urteilen? Erfüllt meine letzten Wünsche und hilft meiner Familie? Viele Menschen verdrängen diese Fragen. Dabei haben alle das Recht darauf, eine solche Unterstützung zu erfahren. „Jede Person, die eine lebensverkürzende Erkrankung hat, kann sich bei uns Hilfe holen“, sagt Jasmin Heinecke vom ambulanten Hospizdienst der Johanniter. „Unsere Ehrenamtlichen beraten und begleiten die Betroffenen und ihre Angehörigen. Das können ein Spaziergang einmal pro Woche sein oder Gespräche am Krankenbett – wir vereinbaren ganz individuell, was gebraucht und gewünscht wird.“

So ermöglichen die freiwilligen Sterbebegleiterinnen und -begleiter ein Abschiednehmen in Würde und in gewohnter Umgebung zuhause. Auch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen begleiten sie Menschen auf deren letzten Weg. Damit sie dieser komplexen Aufgabe gewachsen sind, absolvieren die Ehrenamtlichen einen rund 100 Stunden umfassenden Vorbereitungskurs. Der diesjährige hat Ende September seinen Abschluss gefunden. „Der Kurs hat mir sehr geholfen zu erkennen, um was es geht: Für jemanden da zu sein, sich ein wenig Zeit zu nehmen, zuzuhören. Für uns alle im Leben eine Selbstverständlichkeit, die aber nicht aufhören darf, weil ein Leben zu Ende geht“, sagt Absolvent Andreas Schulze.

Die Ausbildung umfasst unter anderem Einheiten zur Palliativmedizin, zu den Themen „Rituale des Abschieds“ oder „Stille und Schweigen – Sterbebegleitung ohne Worte“. Auch kultursensible Begleitungen und verschiedene religiöse Traditionen stehen auf dem Programm. Während einer Hospitation auf der Palliativstation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) bekommen die angehenden Hospizbegleiterinnen und -begleiter einen Einblick in die Praxis. „Uns ist es wichtig, dass alle Ehrenamtlichen eine wertschätzende und empathische Haltung einnehmen“, sagt Jasmin Heinecke. „In der Hospizbegleitung bekommen auch Gefühle wie Trauer, Hoffnungslosigkeit oder Scham einen Raum und werden aufgefangen.“

Wer sich persönlich informieren möchte, trifft das Team des ambulanten Hospizdienstes der Johanniter am 12. Oktober zwischen 10:00 und 15:00 Uhr am Blätterbrunnen zwischen Ständehausstraße und Karmarschstraße in der Innenstadt Hannovers. Gemeinsam mit vielen weiteren Hospizdiensten aus Stadt und Region gestalten die Johanniter dort einen Informationsstand zum Welthospiztag.

Wer Interesse an einer Hospizbegleitung hat oder sich ebenfalls engagieren möchte, kann sich einfach bei Jasmin Heinecke melden unter 0511 65 50 57 0 oder ehrenamtszentrum.hal@johanniter.de.

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