Mehr als 3.200 Mitarbeitende unter einem Dach: ÜSTRA und regiobus bündeln Kräfte für die Zukunft des Nahverkehrs
Hannover (redk). Der Countdown läuft: In 35 Tagen, am 1. Januar 2025, beginnt der Gemeinschaftsbetrieb von ÜSTRA und regiobus unter der neuen Dachmarke „ÜSTRA“. Die finale Hürde wird noch vor Weihnachten genommen: Mit der Unterzeichnung einer Führungsvereinbarung, die von der Regionsversammlung bestätigt werden muss, ist der letzte formale Schritt zur Verwirklichung des größten Projekts im hannoverschen Nahverkehr gemacht.
Bereits am 14. November des vergangenen Jahres hatte die Regionsversammlung den Weg für die Zusammenführung der beiden Verkehrsunternehmen geebnet. Nun, 15 Monate später, steht die offizielle Fusion bevor. ÜSTRA und regiobus bleiben formal eigenständige Unternehmen, arbeiten jedoch künftig unter einer gemeinsamen Organisationsstruktur. „Mit diesem Zusammenschluss können wir den Nahverkehr in der Region Hannover effizienter und unter kommunaler Trägerschaft weiterentwickeln“, erklärt Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover. Er betont die enge Zusammenarbeit mit den Betriebsräten und ver.di, die den Prozess konstruktiv begleitet haben: „Dank dieser vertrauensvollen Zusammenarbeit steht dem pünktlichen Start der neuen ÜSTRA nichts mehr im Wege.“
Ein Großprojekt mit neuen Dimensionen
Der künftige Gemeinschaftsbetrieb wird mehr als 3.200 Mitarbeitende beschäftigen und damit zu einem der größten Arbeitgeber in der Region Hannover aufsteigen. Mit einer Flotte von 351 Stadtbahnen und 430 Bussen wird ÜSTRA in neue Dimensionen vorstoßen. Der Zusammenschluss umfasst insgesamt 69 Teilprojekte, die von der Ausbildung über die Verkehrsplanung bis hin zur Ladeinfrastruktur für E-Mobilität reichen.
Langjährige Zusammenarbeit wird intensiviert
ÜSTRA und regiobus blicken bereits auf eine lange Geschichte der Zusammenarbeit zurück, die 2019 weiter intensiviert wurde. Schon jetzt arbeiten die beiden Unternehmen eng in Bereichen wie Einkauf, Beteiligungsmanagement und Digitalisierung zusammen. Die gemeinsame Leitung durch Elke van Zadel, Denise Hain und Regina Oelfke hat bereits wesentliche Synergien vor dem offiziellen Start der neuen ÜSTRA geschaffen.
Vertragliche Grundlagen und Organisation
Mit dem sogenannten „Letter of Intent“ wurde zu Jahresbeginn der Grundstein für den Zusammenschluss gelegt. Die nun vorliegende Führungsvereinbarung legt detailliert den organisatorischen Rahmen des Gemeinschaftsbetriebs fest. Sie regelt unter anderem die einheitliche Betriebsführung, die Zusammenlegung von Ressourcen und die Auswirkungen auf die betriebliche Struktur. Gleichzeitig bleibt gewährleistet, dass beide Unternehmen ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen.
Was verändert sich für Fahrgäste und Mitarbeitende?
Künftig wird es im Gemeinschaftsbetrieb nur noch eine zentrale Personalabteilung und einen gemeinsamen Betriebsrat geben. Der Aufsichtsrat der regiobus wird auf 20 Mitglieder erweitert, um der neuen Struktur gerecht zu werden. Auch der Tarifvertrag TV-N Niedersachsen, der bisher nur für ÜSTRA galt, wird künftig für die Mitarbeitenden von regiobus Anwendung finden. Für Fahrgäste wird die neue ÜSTRA-Marke an einer vereinheitlichten Website, einer gemeinsamen App sowie durch angepasste Fahrpläne und einheitliche Busdesigns sichtbar.
Ausblick: Ein langer, aber ambitionierter Weg
Obwohl der offizielle Start am 1. Januar 2025 erfolgt, wird der Gemeinschaftsbetrieb bis 2029 kontinuierlich weiterentwickelt. Meilensteine werden den Fortschritt in regelmäßigen Abständen markieren. Ein besonderes Anliegen des Projekts ist die Arbeitsplatzsicherung: Alle derzeitigen Mitarbeitenden von ÜSTRA und regiobus werden im neuen Unternehmen gebraucht. Ein eigens eingerichtetes Change-Team wird den Transformationsprozess begleiten und Unterstützung bieten.
Mit dem Gemeinschaftsbetrieb der neuen ÜSTRA beginnt eine neue Ära im Nahverkehr der Region Hannover – eine, die auf Zusammenarbeit, Effizienz und eine nachhaltige Zukunft setzt.